Fluglärm-Verhandlungen: Schweiz und Deutschland legen Vorstellungen dar (BAZL)
Die Delegationen der Schweiz und Deutschlands haben von ihren Verkehrsministern den Auftrag erhalten, bis im Sommer einen Staatsvertrag zum Flugverkehr auszuhandeln.
Die Delegationen der Schweiz und Deutschlands haben von ihren Verkehrsministern den Auftrag erhalten, bis im Sommer einen Staatsvertrag zum Flugverkehr auszuhandeln.
Lufthansa-Chef Christoph Franz kritisiert die teuren Gebühren des Flughafens Zürich und der Flugsicherung Skyguide. Er drängt in Interviews mit den Zeitungen «Der Sonntag» und «SonntagsZeitung» auf deutliche Preissenkungen. «Wenn hier nichts geschieht, droht Zürich abgehängt zu werden», sagt Christoph Franz gegenüber dem «Sonntag».
Beim Flughafen Zürich laufen die Geschäfte glänzend. Mit einer Steigerung des Ergebnisses von mehr als 23 Prozent hat der Flughafen Zürich sein Geschäftsjahr 2011 blendend abgeschlossen. Für die Aktionäre – vor allem den Kanton Zürich – macht sich das Passagierwachstum bezahlt. Die Dividende steigt um rund 40 Prozent.
Die Fluggesellschaften müssen nach Einschätzung ihres Branchenverbands IATA in diesem Jahr wegen der steigenden Ölpreise mit drastisch sinkenden Gewinnen rechnen. Statt 3,5 Mrd. Dollar, wie noch im Dezember prognostiziert, dürfte die Branche 2012 nur noch 3 Mrd. Dollar verdienen, sagte IATA- Chef Tony Tyler am Dienstag in Genf.
Mit 82 gegen 81 Stimmen hat das Kantonsparlament heute Montagmorgen ein dringliches Postulat von SP, Grünen und Grünliberalen unterstützt. Diese Parteien wollen Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker in Sachen Schutz vor Fluglärm Beine machen.
Ruhig ist es in Waldshut an diesem Donnerstagmittag. Nichts zu hören von den Flugzeugen. Dabei liegt die badische Kreisstadt dicht an der Einflugschneise des Zürcher Flughafens.
Andreas Schürer
Die Schweiz und Deutschland sitzen nach längerer Blockade im Fluglärmstreit wieder am Verhandlungstisch. Bis im Sommer 2012 wollen Bundesrätin Leuthard und der deutsche Verkehrsminister Ramsauer einen Staatsvertrag ausarbeiten. Das ist zu begrüssen – Rechtssicherheit ist in diesem Dossier dringlich. Der Konflikt zwischen Österreich und Deutschland um den Flughafen Salzburg zeigt aber: Wer in der Schweiz harmoniesüchtig einen Staatsvertrag herbeiwünscht, verkennt die realpolitischen Machtverhältnisse.