Leuenberger erwartet Gesprächsbereitschaft (TA)

Publiziert von VFSNinfo am
Im Fluglärmstreit erwartet Bundespräsident Moritz Leuenberger von Deutschland, dass es Gesprächsbereitschaft zeigt. Ein anderes Verhalten widerspräche einer guten Nachbarschaft und würde von vielen Schweizern nicht länger verstanden.

Die guten und engen Beziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland würden durch das Flughafenproblem massiv belastet, erklärte Bundespräsident Leuenberger am ersten schweizerischen Luftfahrtkongress in Kloten.

Die deutsche Seite laufe Gefahr, den gleichen Fehler zu begehen, den die Zürcher in der Vergangenheit begangen haben, nämlich die Anliegen der Gegenseite nicht ernst zu nehmen. «Wir haben ein Problem mit den Beschränkungen im süddeutschen Luftraum», sagte Leuenberger. Und er äusserte die Erwartung, «dass die deutschen Nachbarn unsere Anliegen endlich ernst nehmen». Stärkerer Einfluss Berns Der Konflikt mit Deutschland sei auch entstanden, weil sowohl nationale Interessen als auch kantonale Zuständigkeiten vorlagen. Deshalb müsse der Einfluss des Bundes bei den Landesflughäfen verstärkt werden. Zudem brauche es neue Formen der Trägerschaft.

Verkehrsminister Leuenberger war einer der Referenten des ersten schweizerischen Luftfahrtkongresses, der vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse am Flughafen Zürich veranstaltet worden ist. 180\'000 Beschäftigte in Luftfahrt Vertreter der Luftfahrtindustrie unterstrichen die Bedeutung der Luftfahrt als zentralen Standortfaktor. Eine gute Infrastruktur für die Luftfahrt und attraktive europäische und interkontinentale Verbindungen nützten der gesamten Wirtschaft in der Schweiz.

Gemäss Economiesuisse erwirtschaftete der Luftfahrtstandort Schweiz im Jahr 2004 eine Gesamtwertschöpfung von mehr als 26 Milliarden Franken. Rund 180\'000 Beschäftigte sind direkt oder indirekt von der Luftfahrt abhängig. Die Schweiz müsse die Rahmenbedingungen für die Luftfahrt verbessern, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. (cpm/sda)

Tages-Anzeiger, 30.05.06


siehe auch:
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Medienmitteilung des Initiativkomitees zur Studie vom 29.05.06