Pressemitteilung des VFSN zur Nachfrageentwicklung in Zürich-Kloten

Publiziert von VFSNinfo am

Flughafen Zürich : Wo sind die Grenzen?

Der Flughafen Zürich Kloten ist ein City-Airport inmitten einer Agglomeration.
Über 400\'000 Flugbewegungen pro Jahr, wie sie die neueste Studie einer deutschen Firma im Auftrag des BAZL prognostizieren, sind menschenverachtend. Die Rücksichtslosigkeit, mit der die Flughafenlobby Wachstum um wirklich jeden Preis erzwingen will, ist unglaublich. Gibt es überhaupt eine Toleranzgrenze für die Belastbarkeit der Bevölkerung oder ist jede Steigerung der Flugbewegungen eine Erfolgsmeldung, auch wenn der Kanton Zürich in Lärm und Gestank seine Lebensqualität einbüsst?

Nur mit einer massiven Zunahme der Billigflieger und vor allem der Umsteigepassagiere kann das angestrebte Wachstum erreicht werden. Die Umsteiger sehen die Schweiz nicht. Sie wollen nur so schnell wie möglich in ein anderes Land weiterfliegen. Sie finanzieren nur den privatisierten Flughafen Zürich, der pro Passagier verdient. Der Schweizer Volkswirtschaft bringen sie wenig bis gar nichts, dafür zerstören sie die Lebensqualität von Hunderttausenden.

Die Schweizer Wirtschaft braucht zwar einen Flughafen, aber eine Studie des BAK Basel hat gezeigt, dass die Anbindung des Schweizer Luftverkehrs an die weite Welt schon heute ausgezeichnet ist. Was als Nachfrage der Wirtschaft deklariert wird, ist in Wahrheit das, was an Umsatz für den Flughafen Zürich  generiert werden kann mit einem Megahub Kloten. 
Es werden nicht einfach Bedürfnisse erfüllt, sondern Bedürfnisse geschaffen. 

Die Botschaft an das Zürcher Volk, dass eine Annahme der Initiative zur Plafonierung der Flugbewegungen vom Bund ohnehin nicht beachtet würde, zeigt mit welcher Verachtung die Interessen der Bevölkerung gestraft werden. Neu ist diese Haltung  nicht, hat doch das BAZL seit Beginn der Flughafenproblematik skrupellos mit allen Mitteln die Volksrechte ausgehebelt. Man darf mit Spannung erwarten, wie der gesetzlich verankerte Volksentscheid zu einem Pistenausbau umgangen wird.

Verein Flugschneise Süd – NEIN
Der Vorstand

PS: Unsere Beschwerde gegen die Südanflüge vom September 2003 liegt weiterhin unbehandelt in Bern. Trotzdem wird täglich von Süden gelandet.

VFSN, 27.10.2005


siehe auch:
Flughafen Zürich: Grundlagen für Erarbeitung der Betriebsvarianten liegen vor (Medienmitteilung BAZL)
SIL-Prozess Fluhafen Zürich (UVEK)
Neubau einer Piste erforderlich (TA)
Studie prognostiziert massives Wachstum des Flughafens (NZZ)

deshalb:
Spez. Mahnwache: 2 Jahre illegale Südanflüge