SP, Grüne und MPS ergreifen Referendum gegen Flughafen Lugano-Agno (finanzen)

Publiziert von VFSNinfo am
In Lugano haben SP, Grüne und MPS (Movimento per il socialismo) das Referendum gegen die finanzielle Rettung des Flughafens Lugano-Agno ergriffen. Man sei dagegen, "umweltschädigende Aktivitäten künstlich am Leben zu erhalten", stattdessen solle in nachhaltige Mobilität investiert werden.

Den Entscheid teilten die Parteien am Samstag mit. Der Flughafen Lugano-Agno habe keine Zukunft mehr, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Luganeser Gemeinderat war vergangenen Montag dem Stadtrat gefolgt und hatte drei Kredite zur einstweiligen Rettung des Flughafens Lugano-Agno bewilligt. Damit kann der Flughafen zumindest für ein Jahr den Betrieb aufrechterhalten.

Der Rettungsplan umfasst drei Kredite: 3,6 Millionen Franken für die Rekapitalisierung der Lugano Airport SA (LASA), 1,38 Millionen Franken für die Deckung der Verluste bis Ende 2019 und 780\'000 Franken für die Deckung von 60 Prozent der erwarteten Verluste des Jahres 2020.

Der Abstimmung war eine lange und emotionale Debatte vorangegangen. In dieser wurde ersichtlich, dass der Flughafen Lugano-Agno für die Mehrheit der Luganeser Gemeinderäte symbolischen Charakter hat.

Der Flughafen Lugano-Agno steckt seit dem Grounding der Airline Darwin Ende 2017 in grossen Schwierigkeiten. Auch die slowenische Adria Airways ging unterdessen Konkurs. Sie hatte bis Ende September als Codeshare-Partner für Swiss die Destination Lugano vom Flughafen Zürich aus bedient.

Mit dem Konkurs der Gesellschaft wurden die Flüge zwischen Lugano und Zürich eingestellt. Deshalb bieten die Swiss und die SBB seit dem 16. Oktober einen "Flugzug" zwischen dem Bahnhof Lugano und dem Flughafen Zürich an.

finanzen.ch, 01.12.2019