Monatsrückblick Oktober 2018 (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am

Liebe Mitglieder

Einmal mehr brachten wir dank Ihnen innert kürzester Zeit 6109 Unterschriften gegen das Betriebskonzept 2017 zusammen. Wir haben so ein starkes Zeichen gegeben: Der Flughafen und das BAZL können die Fristen bewusst noch so kurz halten, um uns mundtot zu machen, es ist ihnen auch dieses Mal wieder nicht gelungen.

Die wichtigsten News:

  • Heute wird nicht mehr geflogen, weil man irgendwo hin muss, sondern nur noch deshalb, weil es (viel zu) billig ist. Müsste der Luftverkehr auch nur einen Teil seiner Kosten selber tragen, wäre das Problem weitgehende gelöst. Helfen Sie bitte mit, unterschreiben Sie diese Petition: Petition für eine angemessene Besteuerung von Flugreisen.
     
  • Und wenn wir wir schon beim unterschreiben sind, bitte setzten Sie auf unserer Facebook-Seite ein "gefällt mir".
     
  • Dass dem Flughafen Zürich gedroht wird, dass er bald ein Nischendasein führt, wenn er nicht während 24 Stunden betrieben wird, das kennen wir. Es läuft aber auch in Frankfurt nicht anders, dort droht die Lufthansa Bewegungen nach München und Zürich (ausgerechnet!) zu verlegen, wenn Frankfurt nicht alle Schleusen öffnet. Vielleicht müssten auch die Flughäfen einen Schutzverband gründen,  um die masslosen Forderungen der Lufthansa gemeinsam abzublocken: Lufthansa droht Frankfurter Flughafen (ntv).
     
  • Und wir dachten, weil in Frankfurt die Auflagen zu strikt sind, werden die Flugbewegungen nach Zürich verlagert. Ziemlich plump, wie hier die Flughäfen gegeneinander ausgespielt werden: Airlines meiden Zürich wegen Lärm-Auflagen (20min).
     
  • Egal was in Zürich schief läuft: Schuld sind angeblich immer die mangelnden Südstarts geradeaus. Ein Artikel zeigt, dass es viel schlimmere Baustellen gibt, die geforderten Südstartgeradeaus würden die Probleme nicht ansatzweise lösen: Die Hauptprobleme sind ungelöst (Beobachter).
     
  • Die deutsche Swiss ist wohl der weltweit grösste Jammerverein. Meistens wird über Verspätungen gejammert. Verspätungen entstehen, weil unrealistisch viele Slots vergeben werden. Jetzt geschah das Wunder, dass das BAZL sich geweigert, noch mehr Slots zu vergeben - und die Swiss hat schon wieder einen Grund zu jammern: Swiss erleidet Rückschlag im Streit mit Flughafen (Handelszeitung).
     
  • Die Region Ost ist seit Jahren immer in der gleichen, etwas seltsamen Mission unterwegs. Der Region Ost ist alles egal, auch der eigene Fluglärm, nur etwas muss zwingend sein: Möglichst viel Südüberflüge, am liebsten den ganzen Tag Südstarts geradeaus: Freunde und Feinde der neuen Flugrouten (NZZ).
     
  • Nach 15 Jahren Kampf gegen Südüberflüge wissen wir eines ganz sicher: Nie, aber gar nie wird der Entscheid eines Politikers durch seine Mitgliedschaft in einem Gremium wie Verwaltungsrat, Mitgliedschaft in einem Verband oder ähnliches beeinflusst. Sie handeln immer ausschliesslich im Interesse des Volkes. Dass Wädenswil aus dem Flugforum Süd ausgetreten ist, hat einen nachvollziehbaren Grund. Man stelle sich vor, dass diese arme Stadt 23 Rappen  pro Einwohner! für eine Mitgliedschaft beim Fluglärmforum aufwenden muss. Das sind gigantische 0.00285% des Budgets. Für eine Stadt wie Wädenswil schlicht nicht zumutbar: Zu teuer: Wädenswil aus Fluglärmforum ausgetreten (ZSZ).
     
  • Ein „Ausraster“ auf Bestellung der gezielt den Medien zugespielt wurde. Nur weil ein Pilot während seiner Arbeitszeit mal eine halbe Stunde warten muss, tickt er aus. Und hat das Mitgefühl einer ganzen Nation. Die Frage sei erlaubt: Wenn sich die 150\'000 Betroffenen seit 15 Jahren jeden zweiten Tag derart unflätig beim Flughafen melden würden, weil sie wieder mal erst mit einer halben Stunde Verspätung einschlafen können (dafür 1-3 Stunde zu früh geweckt werden), würde das auch eine Welle des Mitgefühls auslösen? Swiss-Pilot rastet über Funk wegen Verspätung aus (Blick).
     
  • Und schon ein paar Tage das komplette Kontrastprogramm. Wenn man diesen Artikel liest, dass ist der gespielte Ausraster nur noch eins: absolut lächerlich. Wenn es dem Wohl der Herren Piloten dient, dann kann man auch schon mal mutwillig den Start ganze zwei Stunden verweigern, die wartenden Passagiere und der Flugplan spielen dann keine Rolle mehr: Piloten beharren auf ihren First-Class-Sitz (Blick).
     
  • In regelmässigen Abständen erhält die Luftfahrtlobby Platz für „Artikel“, die in den Inseratenteil gehören. Der immer gleiche Inhalt: Die Welt würde sofort still stehen, wenn der Luftverkehr nicht jährlich um 5% wachsen kann. Es wird „Planlosigkeit“ vorgeworfen, weil nicht umgehend sämtliche Gesetze zum Schutz der Bevölkerung abgeschafft werden. Selber hat man aber keinen Plan, wie das bei dieser Wachstumsrate im Jahre 2050 funktionieren soll. Dann würden auch Südstarts geradeaus auf zwei Pisten nicht mehr ausreichen. Ein paar Leserbriefe gegen den komplett planlosen Grössenwahn: «Die Schweiz fliegt planlos in die Zukunft» (Leserbriefe NZZaS).

 

Vor 10 Jahren...

 


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