Antworten von Walter Wobmann

Publiziert von VFSNinfo am

Die Flughafen Zürich AG fordert im Rahmen des SIL Prozesses den Südstart Straight 16.Unterstützen Sie diese Forderung?
Nein. Lärmschutz und Sicherheit der Stadt Zürich werden damit gefährdet!

Das Hauptargument für Ihr ja/nein?
Da von der kantonalen Raumplanung und der Bauentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten im Süden des Flughafens viel mehr Leute wohnen (dieses Gebiet ist viel stärker besiedelt als der Norden, Osten oder Westen vom Flughafen. Ursprünglich war vorgesehen, dass die meisten Landungen über den Norden stattfanden, was auch jetzt immer noch Sinn machen würde, wenn nicht die Deutschen dies blockieren würden.
Die Starts fanden mehrheitlich Richtung Westen statt (Rümlang). Zusätzlich muss man beachten, dass die Starts noch viel lärmiger sind, als die Landungen.
Dass dies nun ausgerechnet dem Bevölkerungsreichen Süden zugemutet werden soll, ist für mich doppelt unverständlich, da so 1. viel mehr Leute neu belästigt werden und 2. auch das Sicherheitsrisiko eines eventuellen Absturzes im Siedlungsgebiet wesentlich grösser ist, als wenn die Starts und Landungen über Norden und Westen erfolgen.
Genau dies ist absolut unverantwortlich und nur schon deshalb abzulehnen!

Was werden Sie als Stadträtin, Stadtrat von Zürich unternehmen, um Ihre Meinung durchzusetzen?
Zuerst muss ich am 9. Februar gewählt werden, bevor ich als Stadtrat etwas unternehmen kann! Im Moment bin ich bloss Kandidat.
Ich würde ohnehin gegen einen weiteren Ausbau des Flughafens und gegen eine Erhöhung der Flugbewegungen Stellung nehmen, da ich auch bei der Stadtentwicklung für einen Marschhalt bin.
Auch eine zurückhaltende, moderate Bau- und Zonenordnung würde sicher dämpfend auf eine mögliche Ausweitung der Flugstarts und Landungen wirken.
Als weitere Möglichkeit würde ich als Stadtrat mit den zuständigen Instanzen (Bund, Kanton) verhandeln und unsere guten Argumente darlegen, um die Flhf. Zürich AG zu einem Verzicht auf solchen Unsinn zu bewegen. Wenn das alles nichts fruchten würde, müsste man sich Retorsionsmassnahmen überlegen. Da könnte ich mir als Stadtrat zum Beispiel eine Blockierung der Zufahrtswege vorstellen (VBZ- Flughafenlinie einstellen; evtl. auch Strassen sperren und den Verkehr umleiten). Weiter die städtischen Beteiligungen und Dienstleistungen zum Flughafen aufkündigen, etc.

Werden Sie bei Wahlveranstaltungen und in der Wahlwerbung Ihre Meinung bez. Südstart Straight kundtun?
Am 24.Januar werde ich am Stammtisch Wahlkampf um 19.00h im Zentrum Karl dem Grossen sein und zum dortigen Thema Stadtentwicklung mitdebattieren! Dort werde ich die Gelegenheit nicht verpassen, mich dezidiert gegen dieses Anliegen der Flughafen Zürich AG zu äussern. Denn dies beeinträchtigt die Lebensqualität und Sicherheit der Bevölkerung von Zürich und angrenzender Agglomeration.

Bemerkungen
Das grösste Problem der ganzen Sache ist ganz klar der Wachstumswahn und Metropolenfimmel praktisch aller Stadträte. So lange wir von diesem schädlichen Wachstumsdenken nicht wegkommen, werden wir diese Probleme nicht lösen können!! Das ist ein zentrales Anliegen, um überhaut in dieser Sache vorwärts zu kommen.
Wir müssten vielleicht auch wieder einmal über eine kant. Volksinitiative für ein Kapazitätsausweitungs- Stopp am Flughafen nachdenken.
Wir 380 000 Bewohner- Zürcher sollten nicht mit den umliegenden Millionenstädten Paris, Mailand, Wien, und München wetteifern. Das ist blanker Unsinn und schadet unserem Land!




zu den Antworten von:

Nina Fehr Düsel, SVP
Filippo Leutenegger, FDP
Claudia Nielsen, SP
Roland Scheck, SVP
Samuel Dubno, glp
Raphael Golta, SP
Gerold Lauber, CVP
Daniel Leupi, Grüne
Corine Mauch, SP
André Odermatt, SP
Markus Knauss, Grüne
Andres Türler, FDP

weitere folgen