Gekröpfter Anflug kann noch dauern (Südkurier)

Publiziert von VFSNinfo am
Bundesrätin Leuthard antwortete der ÖDP wegen des gekröpften Nordanflugs.

Die Schweizer Bundesrätin und Vorsteherin des Verkehrsdepartements Doris Leuthart hat auf einen offenen Brief der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) im Kreis Waldshut zur Diskussion um einen gekröpften Nordanflug auf den Flughafen Zürich reagiert. Eine Prüfung und Entscheidung darüber werde noch einige Jahre in Anspruch nehmen, heißt es in ihrem Antwortschreiben an ÖDP-Mitglied Mike Schinkel.

Die ÖDP hatte ihren offenen Brief an Doris Leuthard und an den deutschen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer geschickt, nachdem beide Seiten einen Staatsvertrag paraphiert hatten. Während Ramsauer nicht reagierte, hält die ÖDP seiner Schweizer Kollegin immerhin zugute, geantwortet zu haben: Mike Schinkel: „Wahrscheinlich pflegen unsere Schweizer Nachbarn eine bessere Kommunikation mit dem Volk.“ Überzeugt waren die Vertreter der ökologischen Partei von der Antwort der Bundesrätin allerdings nicht. „Wie Sie richtig feststellten“, schrieb Doris Leuthard, „schließt der …Vertragstext die Möglichkeit einer gekröpften Anflugroute auf den Flughafen Zürich nicht aus.“ Ob dieses Verfahren tatsächlich zur Anwendung kommt, sei derzeit noch offen, betont das Mitglied der Schweizer Regierung. ‚Erst wenn der Flughafen Zürich ein konkretes Gesuch gestellt habe, werde das Bundesamt für Zivilluftfahrt prüfen, ob die Voraussetzungen gegeben sind. Entscheidend sei der Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt, demzufolge ein gekröpfter Nord anflug eingeführt werden kann, „wenn dieser bezüglich Sicherheit, Umweltauswirkungen und Kapazität dem Südanflug gleichwertig ist.

“Dies abzuklären, werde noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Die ÖDP zieht aus dieser Antwort die Folgerung: „Frau Leuthard schließt den gekröpften Nordanflug nicht aus, lässt aber seine Anwendung offen. Sie beschreibt diese Anflugroute als technisch machbar und sicher.“Die ÖDP hatte in ihrem Schreiben auch „eine nachhaltige Verkehrspolitik mit weniger Flugbewegungen“ gefordert. In ihrer Antwort versichert Doris Leuthard, „dass die Schweiz eine international anerkannte, der Nachhaltigkeit verpflichtete Verkehrsstrategie verfolgt.“

Südkurier, 30.08.2012