Zürcher Regierungsrätin Fuhrer tritt zurück (NZZ)

Publiziert von VFSNinfo am
15 Jahre im Amt – Gesundheitliche Gründe ausschlaggebend

Die Zürcher Regierungsrätin Rita Fuhrer hat angekündigt, dass sie Ende April 2010 nach 15 Amtsjahren zurücktreten wird. Für Fuhrer war das laufende Jahr geprägt von gesundheitlichen Problemen. Sie war längere Zeit arbeitsunfähig wegen einer Lungenentzündung und eines Verkehrsunfalls.

Von Adrian Krebs

Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Rita Fuhrer tritt per Ende April 2010, ein Jahr vor Ende der Amtsperiode, frühzeitig zurück. An einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz erklärte die SVP-Regierungsrätin am Donnerstag, der Rücktritt erfolge ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Der Grund sei ihre angeschlagene Gesundheit.

Fuhrer war im Frühjahr wegen einer Lungenentzündung während längerer Zeit ausser Gefecht gewesen. Kaum war sie wieder arbeitsfähig, wurde sie im Juni von einem Auto angefahren. Dabei war eine der gebrochenen Rippen in die Lunge eingedrungen und erschwerte die Heilung. Fuhrer sagte, es gebe keine bleibenden Schäden, aber das Risiko für einen weiteren Rückschlag wäre bei einer längeren Tätigkeit als Regierungsrätin zu gross. Der schwere Entscheid sei am vergangenen Wochenende gefallen, erklärte sie.

Bezüglich des Stands ihrer Amtsgeschäfte zeigte sich Fuhrer zufrieden. Deshalb sei der Zeitpunkt für den Rücktritt gut. Das Flughafendossier werde von den Kollegen in der Regierung gut mitgetragen und beim Sachplan Infrastruktur Luftfahrt sei die Haltung des Kantons klar formuliert, ebenso in der Frage des Pistenbauverbots, das im kommenden Jahr zur Abstimmung kommt.

Gut auf Kurs seien auch die diversen Projekte des öffentlichen Verkehrs, namentlich die Durchmesserlinie, das Tram Zürich West und die Glatttalbahn. Zufrieden zeigte sie sich ausserdem darüber, dass die Oberlandautobahn beim Bund jetzt endlich mit der nötigen Priorität behandelt werde. Positiv vermerkte sie auch, dass die regionalen Arbeitsvermittlungszentren gut gerüstet gewesen seien für die Krise. Fuhrer verneinte, dass die harzige Entwicklung im Flughafendossier zum Rücktritt beigetragen habe. «Im Gegenteil, ich habe das mit Leidenschaft gemacht», sagte sie.

«Projekt Rita Fuhrer privat»

Nun, so fuhr die scheidende Regierungsrätin fort, beginne das Projekt Rita Fuhrer privat. Sie wisse noch nicht, was sie nach ihrem Rücktritt anpacken werde; auch wollte sich nicht dazu äussern, ob sie weiterhin politisch tätig bleibe. Sie zeigte sich erfreut darüber, dass ihr die Ärzte zugesichert haben, nächsten Sommer wieder mit dem Fahrrad über Pässe fahren zu können. Demnächst werde sie ein neues Velo kaufen.

NZZ, 27.08.2009