Einführung von Südanflügen ausserhalb der Deutschen Sperrzeiten (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Die von Unique beantragten und vom BAZL bewilligten ganztägigen Südanflüge verstossen gegen gültige Gesetze und zeugen von der Skrupellosigkeit mit der der Flughafen seine Interessen verfolgt.

Südanflüge während der Deutschen Anflugsperre wurden handstreichartig eingeführt ungeachtet der bestehenden Gesetze. Jetzt sollen sie schleichend unter dem Deckmantel von Sicherheitsargumenten auf den ganzen Tag ausgedehnt werden. Die Sicherheit der Bevölkerung am Boden, wenn bei Schneetreiben und Sturmwinden über dichtest besiedelte Wohnquartiere angeflogen wird, kümmert einmal mehr weder BAZL noch Unique.

Während 60 Jahren wurde der Flughafen sicher mit Landungen von Norden betrieben. Warum sollen nun plötzlich Südanflüge, bei denen auf Anordnung des BAZL diverse Sicherheitslimiten auf das absolute Minimum reduziert wurden, bei extrem schlechten Wetterbedingungen sicherer als Nordanflüge sein? Vor einem halben Jahr war die Euro 08 Vorwand um die Nachtflugsperre zu umgehen. Heute sind es Schnee und Wind um Südanflüge auch ausserhalb der deutschen Sperrzeiten durchzuführen. Und morgen wird es angeblich benötigte Kapazität sein, um Südstarts straight durchzusetzen. Dieses jüngste Beispiel zeigt, Südanflüge sind keine Folge der Deutschen Verordnung. Südanflüge und die geplanten Südstarts straight dienen Unique einzig zur Betriebsoptimierung und damit zur Kapazitätssteigerung. Dass das BAZL jede weitere Ausweitung der rechtswidrigen Situation genehmigt - selbstverständlich immer mit vorgeschobenen Sicherheitsgründen - zeigt wie gross der Filz zwischen der Luftfahrtindustrie und dem Departement Leuenberger wirklich ist.

Der VFSN verurteilt das Vorgehen von Unique und dem willfährigen BAZL aufs Schärfste. Einmal mehr werden Gesetze gebrochen und tausende von Menschen vorsätzlich gefährdet, damit die Kapazität des Flughafens keine Einschränkungen erleidet.

Medienmitteilung VFSN, 22.11.2008

Kontakt:
Thomas Morf, Präsident VFSN
044 825 25 31 / 079 347 72 12

Der Verein Flugschneise Süd - NEIN setzt sich zum Ziel, mit allen politischen und rechtlichen Mitteln die widerrechtlichen und volkswirtschaftlich schädlichen Südanflüge zu stoppen und die geplanten Südstarts straight zu verhindern. Er fordert die schnellstmögliche Einführung des gekröpften Nordanflugs und setzt sich dafür ein, dass möglichst wenig Menschen mit möglichst wenig Fluglärm und anderen schädlichen Emissionen belastet werden. 



siehe auch:
Mehr Südanflüge zu erwarten (ZOL)
Ausnahmebewilligung für Südanflüge am Tag (NZZ)
Südanflüge am Tag (GLP)
Ein Absturz wird herausgefordert (Leserbriefe ZSZ)
VFSN klagt gegen BAZL (VFSN)