Monatsrückblick Oktober 2008 (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Liebe Mitglieder

Fünf Jahre Südanflug! Ein Grund für uns persönlich stolz zu sein, dass wir uns weder einschüchtern, noch kleinkriegen, noch mundtot haben machen lassen und eine einzige Peinlichkeit für unseren Rechtsstaat.

Die wichtigsten News

Bevor wir zu den News kommen: Am kommenden Sonntag findet gleich noch ein Jubiläum statt: 5 Jahre Mahnwache! Seit 5 Jahren treffen wir uns, anfänglich jeden Sonntag, seitdem uns das Unique verboten hat, jeden ersten Sonntag im Monat um 10:00 Uhr beim check-in am Terminal 2. Dieses Jubiläum wäre doch ein Grund auch wieder einmal an die Mahnwache zu kommen!


  • Der Regierungsrat lehnt das Pistenausbauverbot ab - und kein lauter Protest vom VFSN? Die Hintergründe: Mit dem Argument Bevölkerungs- und Umweltschutz kämpft der Osten gegen eine Verlängerung der Piste 28. Eine Verlängerung soll angeblich die Kapazität massiv steigern. Falsch. Eine Pistenverlängerung erhöht einzig die Verfügbarkeit und Sicherheit - und das sehr stark, eine Kapazitätserhöhung findet nicht statt. Was hingegen wirklich zur Kapazitätssteigerung führt, sind neue Anflüge (z.B. Südanflüge) und Schnellabrollwege. Ein grosser Teil der Initianten fordert interessanterweise vehement die Beibehaltung der Südanflüge und haben nichts gegen Schnellabrollwege auf Piste 34 einzuwenden. Im Klartext: Eine kurze Ostpiste schützt den Osten vor der von ihm geforderten Fairteilung. Konsequenz: Auch abends finden immer mehr Anflüge über den Süden statt - über deutlich dichter besiedeltem Gebiet. Solange in dieser Vorlage nicht auch ein striktes Verbot von neuen Flugrouten enthalten ist, ist sie eine Mogelpackung. Sie schadet der Bevölkerung und Umwelt mehr als sie nützt, weswegen auch wir sie nicht unterstützen können: Regierung lehnt Initiative für ein Pistenausbau-Verbot ab (TA).
     
  • Die Luftfahrtbranche ist schockiert und empört. Nicht mehr der Steuerzahler soll für das 40 Millionen hohe Defizit der Skyguide aufkommen, sondern die Verursacher: Skyguide schlägt wegen neuen Luftfahrtgesetzes Alarm (TA).
    Das alte Argument: Das führe zu höheren Ticketpreisen und schwäche damit den Stand Zürich. Unique und die deutsche Swiss wiesen 2007 zusammen einen Gewinn von 700 Millionen aus, also fast 20 Mal mehr als das Defizit. Weil auch Gewinne die Ticketpreise erhöhen, unser Tipp für die Luftfahrtbranche: Einen Teil des Gewinnes benutzen, um die Ticketpreise zu subventionieren. Wir kennen das System ja schon zur Genüge: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Wir finden deshalb: Neues Luftfahrtgesetz geht in die richtige Richtung (VFSN).
     
  • Weil man erkannt hat, dass laute Militärjets in Tourismusgebieten stören, möchte man den Lärm wieder in dicht besiedeltes Gebiet verlagern: Neuverteilung der Militärjet-Flüge: Dübendorf will nichts davon wissen (TA).
     
  • Wir mussten schon über manche peinliche Studie berichten. Auch heute wieder, noch peinlicher geht es wirklich nicht mehr. Zum Jubiläum des "Komitee weltoffenes Zürich" gibt ein Professor seinen Namen und denjenigen der ETH/HSG her, um uns folgende bahnbrechende Gleichung zu verkaufen: Nachhaltigkeit = Zeitgewinn-durch-Umsteigen - Lärmkosten - Umweltkosten. Wie vom Auftraggeber gewünscht, sieht das Resultat aus: Studie plädiert für mehr Flugbewegungen (TA).
    Es gibt niemanden, der diese Studie nicht sofort durchschaut hätte: «Unnütze» Flughafenstudie (TA).
    Da können wir nur sagen: Weltoffenes Zürich: peinliche Studie (VFSN).
    Auch in den Leserbriefspalten löste diese Studie nur Kopfschütteln aus: «Ausgerechnet der Fluglärm ist für die Studie inexistent» (Leserbriefe TA/ZOL)
     
  • Bern feiert wieder mal Erfolge im Fluglärmstreit: Bern sieht «Fortschritte» im Fluglärmstreit mit Deutschland (NZZ). Der nächste Schritt soll "bereits" im Frühling 2009 gemacht sein. Lieber Herr Bundesrat, dafür braucht man kein Jahr, das schafft man in einer Woche!
     
  • 2007 hatten die gewerblichen Flugbewegungen zum ersten Mal wieder zugenommen und das Niveau von 1997 erreicht. Offensichtlich ein Strohfeuer: Weniger Flüge im Winterflugplan am Zürcher Flughafen (NZZ).
    International sieht es noch schlechter aus: Weniger Leute reisen im Flugzeug (20min).
     
  • Die Fluglärmfond wird vor allem dazu gebraucht (missbraucht?), keine Lärmentschädigungen zahlen zu müssen: Kantonsrat will keine Änderung des Fluglärmfonds (TA).
     
  • Wir wissen jetzt, wie man Zürich zum Hub macht: Man transportiert in der Schweiz wohnhafte Passagiere zuerst ins Ausland und fliegt sie dann wieder ein, damit sie via Zürich an ihr Ziel gelangen. Absurder geht es nimmer: Eine unglaubliche, aber trotzdem wahre Geschichte (VFSN).
    Wenn durch diese Übung 9 Personen 24 Stunden Zeit verlieren (nur ein Weg!), dann kostet das gemäss der weiter oben erwähnten Studie Fr. 15\'984.-. Fragt sich einfach, wie der Herr Professor auf die Idee kommt, mit einem Hub werde Zeit gespart....
     
  • Konsterniert standen Vorstand und ein paar treue Helfer um 04:55 auf der Forch im fast knietiefen Schnee: "Bei diesem Wetter kommt kein Mensch", so die Befürchtung. Wir haben uns gründlich getäuscht, Schneiser sind eben unheimlich zäh und lassen sich durch nichts aufhalten, sie kamen in Scharen, wir waren überwältigt! An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle die sich gestern so früh durch den Schnee gekämpft haben, an alle die uns in den letzten 5 Jahren auf irgend eine Weise unterstützt haben, einen Dank an alle unsere Mitglieder: Das Medienecho war gross und uns überraschend wohlgesonnen. Eine Sammlung von Medienberichten: Fünf Jahre Südanflug (VFSN).


 
Vor 5 Jahren...

 

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