SIL-Prozess: Neubeurteilung gefordert (ZOL)

Publiziert von VFSNinfo am
Bäumle, Maier und Anderegg wollen neue Beurteilung

Vier Parlamentarier aus dem Süden des Flughafens Zürich, darunter die drei Dübendorfer Martin Bäumle, Thomas Maier (beide GLP) und Peter Anderegg (SP), fordern, dass der SIL-Prozess gestoppt wird.

Die drei vom BAZL vorgeschlagenen Betriebs- varianten müssten zurückgewiesen und die ganze Sitation neu beurteilt werden, verlangen die Parlamentarier. Bundes- und Regierungsrat hätten ihre Versprechen nicht gehalten, sagte Kantonsrat Peter Anderegg (SP, Dübendorf) am Montag vor den Medien in Zürich. Es habe immer wieder geheissen, dass durch den Fluglärm möglichst wenige Menschen belästigt werden sollen.

Die drei vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) zur weiteren Diskussion vorgelegten Varianten würden jedoch auf die Maximierung der Kapazität des Flughafen abzielen, ergänzte der grünliberale Nationalrat Martin Bäumle aus Dübendorf. Das Resultat dieser so genannten Optimierung der Varianten sei ein Skandal.

Das Ziel der Beteiligten im SIL-Prozess sei ein Paralellpistensystem mit sämtlichen denkbaren An- und Abflugmöglichkeiten, hiess es weiter. Wenn jetzt nicht auf allen Ebenen die Notbremse gezogen werde, wird die Parallelpiste im SIL verankert, befürchten die Gegner.

Anderegg forderte die Rückkehr zur Nordausrichtung des Flughafens, mit der Einführung des gekröpften Nordanflugs. Er verlangte auch mehr Transparenz in der zuständigen Volkswirtschaftsdirektion von Rita Fuhrer.

Willen der Bevölkerung respektieren

Bäumle geht davon aus, dass der Bund im SIL-Prozess nichts festlegen wird, was der Kanton Zürich und die Flughafenbetreiberin Unique nicht wollen. Darum sei es um so wichtiger, dass die Zürcher Regierung den Willen der Bevölkerung respektiere und diesen auch vor dem Bund vertrete. Um die Lage in Bern auszuloten, hat der Nationalrat eine Interpellation und ein Postulat eingereicht.

Neben Bäumle und Anderegg waren auch Kantonsrat Thomas Maier (GLP, Dübendorf) und der Zürcher Gemeinderat Roger Tognella aus Schwammendingen anwesend. Sie nennen sich «Parlamentarier für einen Flughafen Zürich mit Vernunft». Obwohl die allesamt aus der Südanflugschneise stammen, setzten sie sich für alle Regionen ein, wie Bäumle betonte. (sda/zol)

ZOL, 31.03.2008


siehe auch:
Die zwei Gesichter der Regierung (glp)
Intransparenz - jetzt ist es genug! (Medienmitteilung glp)