Kantonsrat bezeichnet Lockerung des Nachtflugverbots als Provokation (TA)

Publiziert von VFSNinfo am
Mit 106 Stimmen hat der Kantonsrat ein Postulat gegen die Lockerung des Nachtflugverbots für dringlich erklärt. Der Regierungsrat muss nun innerhalb von vier Wochen Stellung beziehen.

Grösste Eile sei geboten, wurde im Rat gesagt, weil der Bundesrat in den nächsten Wochen entscheiden werde. Nur die SVP war gegen das Postulat. Der Regierungsrat und insbesondere die Flughafenverantwortliche Rita Fuhrer hätten immer wieder sieben Stunden Nachtruhe versprochen, «vor allem vor den letzten Abstimmungen», sagte Priska Seiler (SP, Kloten). Robert Brunner (Grüne, Steinmaur) warf der Regierung Beliebigkeit vor, «wenn schon ein paar betrunkene Fussballfans ausreichen, um eine Ausnahme zu machen». Hans Egli (EDU, Steinmaur) sprach von einer «gewaltigen Provokation der ganzen Bevölkerung rund um den Flughafen». Mit dem Argument, Hooligans müssten spät nachts ausgeschafft werden, würde der Begriff Sicherheit missbraucht und würden die Versprechen vor der Abstimmung gebrochen», sagte Thomas Maier (GLP, Dübendorf).

Flugzeugmechaniker Lorenz Habicher (SVP, Zürich) erklärte, dass die Nachtflüge bis zwei Uhr früh dem «Verhindern von Blut und Leid» - von Ausschreitungen und Anschlägen - dienen würde. Den anderen Parteien empfahl er: «Schenken Sie der Regierung Vertrauen, schalten Sie den Verstand ein und schlafen Sie gut!» Gabriela Winkler konterte darauf: «Ich bin erstaunt, dass ausgerechnet die SVP plötzlich der Regierung vertraut.»

Tages-Anzeiger, 21.01.2008



siehe auch:
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