Fluglärmstreit: Leuenberger will alle Regionen einbeziehen (BaZ)

Publiziert von VFSNinfo am
Konstanz/Zürich. SDA/DPA/baz. Im Fluglärmstreit mit Deutschland hat Moritz Leuenberger für eine sachliche Lösung plädiert. Alle betroffenen Regionen sollten einbezogen werden, sagte der Schweizer Verkehrsminister am Montag in Konstanz.

Die Gespräche mit Berlin über die Anflüge über Südbaden sollten sich an der Zahl der vom Fluglärm betroffenen Menschen orientieren. «Wie wenn es keine Grenzen gäbe», sagte Leuenberger am Montag in Konstanz am Rande des Neujahrsempfangs der Wirtschaftskammern.

Leuenberger war Gastredner des Empfangs, zu dem sich rund 900 Vertreter aus Wirtschaft und Politik eingefunden hatten. Der Verkehrsminister machte deutlich, dass die 2003 von Deutschland einseitig erlassenen Beschränkungen der Überflüge über den Südwesten die wirtschaftliche Entwicklung des Flughafens einengen würden.

Für breit akzeptierte Lösungen

Leuenberger erinnerte zudem daran, dass vom Fluglärm Betroffene beiderseits der Grenze auch von Zürich-Kloten profitierten. Ausserdem sagte er, dass das Verhältnis der Schweiz zu Deutschland nicht allein aus dem Flughafenproblem bestehe.

Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, Kurt Grieshaber, forderte beim Fluglärmstreit erneut, «Lösungen zu finden, die von beiden Seiten akzeptiert werden». Nach Ansicht von Handwerkskammerpräsident Bernard Hoch ähnelt das Flughafenproblem «einem gordischen Knoten, der dringend durchgeschlagen werden muss».

Die Verhandlungen der Regierungen beider Länder sollen im März weitergehen. Eine Arbeitsgruppe bereitet die Gespräche vor. Die deutschen Landkreise der Grenzregion haben mehrfach verlangt, dass ihre Bedürfnisse dabei berücksichtigt werden.

Basler-Zeitung, 22.01.2007