Airline überholt Bundesamt im Fluglärmstreit
ZüRICH · Während das Bewilligungsverfahren für den gekröpften Nordanflug im Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) stockt, haben die Swiss-Piloten das dazu nötige Flugverfahren bereits geübt. Den Crews wurde ein Fragenkatalog vorgelegt, und sie mussten online einen Test zum «Gekröpften» absolvieren, wie Swiss-Sprecherin Stephanie Hugi bestätigt.Trotzdem bleibt die Einführung des gekröpften Nordanflugs, der den neu mit Fluglärm belasteten Süden und Osten des Flughafens beruhigen soll, blockiert. Das Bazl hat das Gesuch der Flughafenbetreiberin Unique zur Überarbeitung zurückgeschickt. «Das überarbeitete Gesuch werden wir noch in diesem Herbst einreichen. Kurvenwinkel, -radien, Distanzen, Routen und Wetter bleiben identisch. Es wird der gleiche Flugweg beantragt, allerdings mit der Endanflugkurve auf Sicht», sagt Flughafensprecherin Sonja Zöchling. «Sobald der Flughafen das überarbeitete Gesuch eingereicht hat, werden wir die Prüfung fortsetzen», sagt Bazl-Sprecher Daniel Göring.
Eine neue Studie, die von Südanfluggegnern bei schwedischen Experten bestellt wurde, kommt zum Schluss, der gekröpfte Nordanflug verletze keine internationalen Regeln. Der kleine Grenzabstand zu Deutschland sei kein Problem. Das Papier soll dem Bazl vorgelegt werden.
Sonntagszeitung, 10.09.06, Seite 10