Flughafen Zürich: Neue Luftraumstruktur für noch mehr Sicherheit

Publiziert von VFSN-info am

Bern, 6.3.2025 - Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat unter Einbezug der Hauptbeteiligten die Struktur des Luftraums rund um den Flughafen Zürich neugestaltet. Damit wird die Sicherheit weiter erhöht. Die neue Luftraumstruktur hat keine Auswirkungen auf den Fluglärm. [VFSN: Dies ist leider nicht so!]

Sicherheitskritisch: So lautete das Fazit einer Sicherheitsüberprüfung des Luftraums Zürich. Die Überprüfung fand nach einem schweren Vorfall zwischen zwei startenden Flugzeugen statt. 2018 lancierte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) deshalb das Projekt «Redesign Luftraum Zürich». Das Ziel: Weniger Luftraumverletzungen und insgesamt mehr Sicherheit. Am Projekt beteiligt waren die Flughafen Zürich AG, Skyguide, Swiss, die Military Aviation Authority (MAA), die Luftwaffe, die Deutsche Flugsicherung (DFS), das deutsche Bundesverkehrsministerium sowie die Leichtaviatikverbände beider Länder.  


Neu definierter Sicherheitsgrenzwert

Der Luftraum rund um den Landesflughafen Zürich erstreckt sich in der Schweiz und Deutschland über ein Gebiet von rund 10’000 Quadratkilometern. Darin verkehren Linienflugzeuge, Motor- und Segelflugzeuge, Ballone, Drohnen sowie Hängegleiter und die Luftwaffe. Mit rund 300'000 Flugbewegungen pro Jahr ist dieser Luftraum sehr dicht frequentiert. Mit drei Kontrollzonen und 17 Nahkontrollbezirken war der frühere Luftraum komplex. Es kam regelmässig zu Luftraumverletzungen.

Ausgangspunkt für die Neugestaltung des Luftraums Zürich war die Festlegung eines Sicherheitsgrenzwerts (Target Level of Safety) zum Schutz des Linienverkehrs. Anschliessend berechneten die Projektverantwortlichen das jeweilige Kollisionsrisiko der An- und Abflugverfahren des Linienverkehrs. Anhand dieser Resultate wurde die Ausdehnung der jeweiligen Lufträume solange angepasst, bis der vorgegebene Sicherheitsgrenzwert eingehalten werden konnte. Abschliessend erfolgte ein Abgleich mit den Luftraumbedürfnissen der Luftwaffe sowie der Leichtaviatik; am Sicherheitsgrenzwert wurde festgehalten

Pionierarbeit in der Luftraumgestaltung

Es ist das erste Mal in Europa, dass die Luftraumstruktur rund um einen grossen Verkehrsflughafen auf Basis einer Kollisionsrisiko-Modellierung neugestaltet wird. Die neue Luftraumstruktur hat keine Auswirkungen auf die Fluglärmemissionen an- und abfliegender Verkehrsflugzeuge. Die An- und Abflugrouten des Flughafens Zürich bleiben unverändert.

Die neue Luftraumstruktur tritt per 20. März 2025 in Kraft. Sie entspricht den Bedürfnissen der Verkehrsfliegerei, der Leichtaviatik, der Luftwaffe und Deutschlands.

Quelle: https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=104387

Kommentar des VFSN

Was das BAZL in der Medienmitteilung nicht schreibt, ist die Veränderung für den Südanflug. 

Vor der Anpassung war der Luftraum für die Südanflüge tagsüber nur mit einer Vorankündigung von 30 Minuten verfügbar. Das bedeutet, dass bisher 30 Minuten gewartet werden musste, bis Südanflüge tagsüber durchgeführt werden konnten. Aus diesem Grund erfolgten nur sehr selten Südanflüge tagsüber. 

Mit der neuen Luftraumstruktur sind Südanflüge tagsüber ohne Vorankündigung sofort möglich. Das BAZL begründet dies mit: «… um der Flugsicherung in einzelnen Fällen eine Sofortlandung auf die Piste 34 ausserhalb der DVO-Zeiten zu ermöglichen.» Diese Fälle seien relativ selten und die Massnahme somit verhältnismässig. 

Wir sind überzeugt, dass diese neue Regelung zu mehr Südanflügen führen wird. Dies werden wir genau verfolgen und auch bekämpfen. 

Verfügung des BAZL vom 6. März 2025 als PDF