Unsere klare Positionierung für ein «JA» zur Pistenverlängerung hat viele Reaktionen und Fragen ausgelöst. Die positiven Emails beinhalten zum Beispiel lobende Worte für die fundierte Analyse der Fakten und den daraus folgenden Entscheid für ein JA. Auch erhalten wir Dank für unser inzwischen über 20-jähriges Engagement für die Lebensqualität der Bevölkerung.
Es erreichen uns aber auch negative Kommentare, welche wir nach Möglichkeit gerne direkt beantworten. Bei anonymen Zuschriften können wir leider nicht in den direkten Austausch treten und nutzen unsere Webseite für eine Antwort.
Diese Karte hat uns anonym erreicht:
Wir nutzen diese Gelegenheit, die häufigsten Fragen direkt öffentlich zu beantworten.
Was haben Sie erreicht? NICHTS und jetzt sind Sie für die Erweiterung des Flughafens?
Einer Erweiterung des Flughafens würden wir sicher nicht zustimmen. Die Verlängerung der Pisten 28 und 32 haben mit einer Erweiterung des Flughafens nichts zu tun. Es werden zwei bestehende Pisten verlängert und sämtliche An- und Abflug-Konzepte bleiben unverändert. Mehr Landungen und Starts werden dadurch nicht ermöglicht. Wir verwenden bewusst den offiziellen Namen «Pistenverlängerung» und die Gegner versuchen mit dem Begriff «Kein Pistenausbau» die Bevölkerung in die Irre zu führen.
Wurden Sie geschmiert? Oder gekauft?
Diese Frage ist schon ziemlich unverschämt, beantworten wir aber trotzdem. Der VFSN lässt sich nicht kaufen. Unser Vorstand arbeitet ehrenamtlich und sämtliche externen Kosten wie der Versand dieses Flyers wird durch die Mitgliederbeiträge finanziert. Diese Mittel sind zweckgebunden und die Pistenverlängerung dient unserem Vereinsziel, die Anflüge über den Süden zu verhindern oder zu reduzieren.
Nach über 20 Jahren im Kampf gegen den Flughafen haben wir Verständnis für die Frage, warum wir diesmal die gleiche Meinung vertreten wie der Flughafen. Dies tun wir aufgrund der Fakten und der Überzeugung, dass die Pistenverlängerung eine Entlastung für die Bevölkerung rund um den Flughafen bringt. Darum haben wir uns die Möglichkeit, dass das Volk über die Pistenverlängerungen abstimmen darf, vor Jahren in einer Abstimmung gesichert.
Glauben Sie wirklich, dass der Kloten-Flughafen auf EXPANSION und PROFIT verzichtet?
Nein, das glauben wir nicht. Wir haben uns schon immer für einen «vernünftigen Flughafen» für die Schweizer Bevölkerung eingesetzt und ein unbegrenztes Wachstum lehnen wir ab. Da die Pistenverlängerung keine zusätzlichen Anflüge ermöglicht, hat Expansion und Profit des Flughafens mit dieser Abstimmung keinen Zusammenhang. (Ausführliche Antwort zur Kapazität unten)
Endlich sollten Sie den Verein auflösen. Ausser Spesen nichts gewesen.
Auf diesen Moment warten wir sehnlichst. Sobald wir unser Vereinsziel erreicht haben, lösen wir uns sofort auf. Bis dahin setzen wir uns für die Entlastung der Bevölkerung ein. Im aktuellen Fall mit einem «JA» zur Pistenverlängerung.
Urban Scherrer, Präsident
Verein Flugschneise Süd - NEIN
Weitere Fragen, die uns per Email erreicht haben:
Seit wann vertraut der VFSN dem Flughafen?
Das tun wir nicht. Wir vertrauen auch nicht auf die Aussagen von Politikern, Behörden und weiteren Involvierten in diesem Thema. Wie bisher analysieren wir die Fakten und wägen ab, ob ein Vorhaben unsere Mitglieder entlastet oder belastet. Dabei prüfen wir das technisch Machbare und nicht das kurzfristig Versprochene. Die Aussagen der Involvierten waren in der Vergangenheit nicht verlässlich oder dauerhaft gültig.
Wer hat den Postversand des Flyer finanziert?
Die Mitglieder des VFSN. Der Rest ist wie oben bei der Frage, ob wir geschmiert wurden.
Warum unterstützt der VFSN die Kapazitätssteigerung am Flughafen?
Eine Kapazitätssteigerung würden wir nie unterstützen. Die Gegner operieren mit richtigen Zahlen, setzen diese aber in einen falschen Zusammenhang mit der Pistenverlängerung und verwirren damit die Bevölkerung. Dies tun sie entweder weil sie falsch informiert sind, grundsätzlich gegen die Fliegerei sind oder verhindern wollen, dass eine Verlagerung der Landungen am Abend vom Süden in den Osten erfolgt.
Leider ist hier eine kurze Antwort nicht möglich, da dies ein sehr komplexes Thema ist, das noch nicht alle richtig interpretieren.
Die häufigsten An- und Abflugverfahren am Flughafen Zürich
- Süd-Konzept am Morgen und häufig auch am Abend, wenn die Piste 28 für den Ostanflug nicht verfügbar ist – Kapazität pro Stunde ca. 50 Flugbewegungen
- Nord-Konzept tagsüber – Kapazität pro Stunde ca. 66 Flugbewegungen
- Ost-Konzept am Abend oder tagsüber je nach Wetterlage – Kapazität pro Stunde ca. 62 Flugbewegungen
Planung der Anzahl Starts und Landungen
- Die Anzahl Starts und Landungen in Zürich werden aufgrund des Nord-Konzepts geplant.
- Gemäss SIL (Vorgabe des Bundes) kann der Flughafen das Nord-Konzept mit Optimierungsmassnahmen auf maximal 70 Flugbewegungen pro Stunde erhöhen.
- Dies erfolgt mit Massnahmen, bei denen das Stimmvolk leider nicht mitreden darf, wir aber wo immer möglich bekämpfen werden.
- Die Pistenverlängerungen haben keinen Einfluss auf das Nord-Konzept, das die Anzahl Flugbewegungen definiert. Das Abstimmungsresultat hat somit auch keinen Einfluss auf diese geplante Kapazitätssteigerung.
Flugbetrieb und Verspätungen
- Fälschlicherweise plant der Flughafen mit schönem Wetter.
- Wenn die Wetterbedingungen Anflüge von Norden nicht erlauben, wird tagsüber auf das Ost-Konzept umgestellt.
- Da diesem rund 4 Bewegungen pro Stunde fehlen, können die geplanten Bewegungen in Spitzenzeiten nicht pünktlich abgewickelt werden und es kommt zu Verspätungen.
- Sobald das Ost-Konzept durch die Pistenverlängerungen die gleiche Kapazität aufweist wie das Nordkonzept, reduzieren sich diese Verspätungen.
Kapazität und Anflüge am Abend
- Die Spitzenkapazität benötigt der Flughafen tagsüber. Am morgen früh und am Abend gibt es heute bereits weniger Flugbewegungen, als die Kapazität des Flughafens erlauben würde.
- Die geplante Kapazitätssteigerung beim Ost-Konzept bringt somit am Abend keine zusätzlichen Flugbewegungen, da kein Bedarf besteht.
- Dies belegt bereits die Tatsache, dass das Süd-Konzept nur rund 50 Bewegungen ermöglicht und dies am Abend genügt.
- Durch die verlängerte Piste 28 für Landungen von Osten muss hingegen weniger häufig auf das Süd-Konzept gewechselt werden.
- Jeder Wechsel der Konzepte kostet ca. 15 Minuten Zeit und löst dadurch Verspätungen und zum Teil Verletzungen der Nachtruhe aus. Dies kann durch die Pistenverlängerung verhindert werden.
Zusammenfassung
- Das Nord-Konzept bestimmt die Kapazität am Flughafen Zürich. Die Pistenverlängerungen haben keinen Einfluss auf das Nord-Konzept und haben dadurch auch keinen Einfluss auf die Anzahl Flugbewegungen.
- Aber die Verlängerung der Piste 28 für den Ostanflug entscheidet darüber, ob die Anflüge häufiger über den Osten und dadurch seltener über den dicht besiedelten Süden erfolgen.
- Die Abstimmung hat mit einem Kapazitätsausbau nichts zu tun. Es geht primär nur darum, ob am Abend über Süden oder Osten gelandet wird und dies mit oder ohne Verspätungen!
Der grösste Widerstand gegen die Pistenverlängerung kommt aus dem Osten, was auch nachvollziehbar ist. Anstelle einer ehrlichen Aussage, dass sie nicht mehr Fluglärm wollen, operieren sie mit irreführende Zahlen und Aussagen. Diese haben mit der Pistenverlängerung nichts zu tun und auch keinen Einfluss auf die Kapazität und somit auf das schützenswerte Klima.
Zu Recht wurden diese irreführenden Aussagen in der Abstimmungszeitung nicht abgedruckt, da sie keinen Zusammenhang mit der Pistenverlängerung haben. Blick, 24.12.2023 - Zürcher Regierung cancelt Argumente der Flughafen-Gegner