Fluglärm fair verteilen: Die Kriegskasse ist gefüllt! (Kommentar VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am

Medienmitteilung des Vereins Flugschneise Süd - NEIN zur Aktion "Fluglärm fair verteilen" der IG – Nord  

Die Gemeinden im Norden unterstützt von den West- und Ostgemeinden blasen mit einer 350\'000 Franken teuren Aktion zum Angriff auf den Süden. Sie fordern mehr Lebensqualität und den Schutz der Riegelhäuser und der schönen Landschaften im Norden des Flughafens.

Die Gemeinden im Norden des Flughafens wollen mehr Lebensqualität für ihre Region. Darum soll der Fluglärm fair auf andere verteilt werden (Duden: fair = anständig, den Regeln entsprechend). Dazu ist ihnen jedes Mittel recht, auch eine Verletzung der Regeln, resp. gültiger Gesetze. Der Bülacher Stadtpräsident und Präsident der IG- Nord, Beat Kocher will nicht mehr länger kleckern und fordert darum, dass Umweltschutzgesetz und Raumplanungsgesetz missachtet werden. Denn nur unter Missachtung dieser Gesetzte ist eine Fluglärmverteilung überhaupt machbar.

Durch die geforderte Verteilung, beabsichtig der Norden die seit Jahrzehnten bestehende  Fluglärmbelastung in den Süden abzuschieben. Es ist allgemein bekannt, dass jede Verteilvariante dem Flughafen zusätzliche Kapazität ermöglicht.

Zugleich werden aber auch 320\'000 Flugbewegungen gefordert, als Obergrenze für Kloten. Haben die Damen und Herren Gemeindepräsidenten schon vergessen, dass diese Anzahl Flugbewegungen nur auf dem Höhepunkt der gescheiterten Hunterstrategie der Swissair erreicht wurde? Haben diese Damen und Herren vergessen, dass sich dieses Frühjahr die Bevölkerung im Süden und rund um den Flughafen ganz klar für eine Obergrenze von 250\'000 Flugbewegungen ausgesprochen hat?

Gebetsmühlenartig fordert Peter Staub, Präsident des Schutzverbandes, dass der Runde Tisch wieder aktiviert wird. Dass diesem jegliche demokratische Legitimation fehlt, scheint ihn dabei nicht zu stören. Fair ist offensichtlich für ihn, wenn 60 Vertreter aus Nord, West und Ost die 9 Vertreter aus dem Süden (repräsentieren 66% der stimmberechtigten Bevölkerung) überstimmen. Dieser runde Tisch fordert, dass über 33% der Flugbewegungen in den Süden verlagert werden sollen. Fakt ist, dass damit der Kanton Zürich in die grösste politische Krise gestürzt und in zwei Lager zerrissen wurde.

Thomas Morf, Präsident von Flugschneise Süd – NEIN ist zutiefst schockiert: „Damit schöne Riegelhäuser und Landschaften geschützt werden können, sollen zehntausende Menschen in 250 Metern über Grund überflogen und einem hohen Sicherheitsrisiko ausgesetzt werden. Das ist wohl das Menschenverachtendste und Niederträchtigste was ich je erlebt habe.“

Im Gegensatz zum Norden fordern wir nicht mehr Lebensqualität sondern die Erhaltung der bestehenden. „Wir wollen auch nicht idyllische Landschaften schützen, sondern Wohngebiete und städtische Agglomerationen mit Hochhäusern in denen tausende von Menschen leben“ so Thomas Morf.

In den letzten Monaten zeichnete sich mit der klaren Position des Regierungsrates für die bisherige Nordausrichtung endlich eine vernünftige, den gültigen Gesetzen entsprechende Lösung des Flughafenproblems ab. Dies ermöglicht die notwendige  Rückkehr zur Rechts- und Planungssicherheit.

Das wäre dann auch das Ende vom Verteilspiel, das der unausgewogene runde Tisch vor 3 Jahren inszeniert hat. Seither ist der Kanton Zürich gespalten und sein politisches Gewicht und seine politische Glaubwürdigkeit ist in Frage gestellt.

Jetzt soll eine 350\'000 Franken teure Kampagne diesen Zustand noch länger erhalten, die gemachten Fortschritte zerstören und die Bemühungen der Zürcher Regierung torpedieren. Weil rationale Argumente fehlen, erlitt die Lärmverteilung auf politischer Ebene Schiffbruch. Diese fehlenden sachlichen Argumente sollen nun mit grossem finanziellem Aufwand, medialen Auftritten und Emotionen kompensiert werden.

„ Wenn schon fair, dann fair-play, mit Fakten, auf den Gesetzen basierend und mit gesundem Menschenverstand und nicht mit billigen Emotionen“ fordert Thomas Morf.

Flugschneise Süd – NEIN
Der Vorstand

Benglen, 16. Oktober 2004


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Medienmitteilung der IG-Nord