VON WERNER SCHWARZWÄLDER
Flugsicherung
Endlich wieder einmal gute Nachrichten, die von Deutschland und der Schweiz gleichermaßen begrüßt werden: Die Deutsche Flugsicherung wirft ein wachsames Auge auf ihre Kollegen von der Skyguide. Ein "Koordinator" hat seine Arbeit aufgenommen. Immerhin ist fast ein Jahr ins Land gegangen, seitdem die Politiker beider Länder grünes Licht dazu gegeben haben.
Jawohl, es handelt sich um einen Aufpasser, und das ist auch gut so. Er soll eingreifen, wenn etwas schief läuft, an seine Chefs melden, wenn der Luftraum über Süddeutschland unsicher zu werden droht. Das kann tatsächlich zur Beruhigung der Bevölkerung beitragen, vor allem, wenn diese auch über Ergebnisse seiner Arbeit informiert wird. Noch ist das Gutachten des Niederländischen Luft- und Raumfahrtinstituts in bester Erinnerung, das die Schweizer Flugsicherheit als besorgniserregend eingestuft hat. Die letzten Zweifel sind keinesfalls ausgeräumt.
Wenn von deutscher Seite der Skyguide über die Schulter geblickt wird, bedeutet das im Umkehrschluss: Niemand kann mehr sagen, man habe nichts gewusst, wenn sich erneut Mängel einschleichen, wie sie zum schrecklichen Unglück von Überlingen geführt haben. Damit lastet künftig ein Stück Verantwortung auf den Schultern der Deutschen Flugsicherung. Die Menschen am Hochrhein und auf der Baar können nun hoffen, dass ab sofort die Schweiz nicht mehr ohne nachvollziehbare Gründe die Flieger über ihre Häuser leitet und sich nicht an die deutschen Verordnungen hält. (24.9.04, Südkurier)
Medienmitteilung von Skyguide:
Skyguide und DFS schaffen eine Stelle für Betriebskoordination und Sicherheitsmanagement in Zürich