Interview mit Rita Fuhrer (TA)

Publiziert von VFSNinfo am

Volkswirtschaftsdirektorin Rita Fuhrer hält nichts von einer Verstaatlichung des Flughafens. Und auch für die Plafonierungsideen hat sie nicht viel übrig.

Mit Rita Fuhrer sprachen Hans-Peter Bieri und Daniel Bach (TA, 24.8.04)

Unique-Verwaltungsratspräsident Andreas Schmid erwartet vom Kanton eine klare und unmissverständliche Aussage zum An- und Abflugregime in Kloten. Was will der Kanton?

Der Regierungsrat will eine Kanalisierung. Er ist mit der so genannten Lärmverteilung nicht einverstanden. Von dieser Lösung hat er sich abgewendet.

Auszug:

Es sind zwei Kanalisierungsvarianten auf dem Tisch, der gekröpfte Nordanflug und das Projekt Relief mit Anflügen von Osten und Abflügen nach Norden. Welche gilt?

Der gekröpfte Nordanflug ist eine mögliche Anflugvariante zu den deutschen Sperrzeiten, also am Morgen, am Abend und am Wochenende. Aber die Meinung ist nicht, dass nur mit dieser Variante geflogen wird. Das wäre weder nötig noch sinnvoll: Die Deutschen sperren den Norden nur zu bestimmten Zeiten, und der gekröpfte Nordanflug lässt schon gar nicht die Kapazitäten zu, die für den Flughafen nötig sind.

Wenn der gekröpfte Nordanflug nur in den deutschen Sperrzeiten eingesetzt werden soll, gibt es zwei Möglichkeiten: eine Kombination mit dem noch erlaubten Nordanflug oder eine Kombination mit dem Projekt Relief.

Relief ist eine Antwort auf die Aussage des Regierungsrats, er wolle so wenig Menschen wie möglich mit Lärm belasten. Da gibt es beim Projekt Relief eine Kombination mit Anflügen aus Norden und Osten, bei der tatsächlich am wenigsten Leute beschallt werden. Aber der Regierungsrat will auch möglichst wenig Leute neu mit Lärm belästigen. Das heisst dann doch, dass man eine Mehrheit der Anflüge über den Norden abwickelt und den Rest von Osten. Die Voraussetzung ist allerdings, dass die Pisten unabhängig vom Wetter benutzt werden können.