Expansion für Unique wichtiger als Sicherheit (SonntagsBlick)

Publiziert von VFSNinfo am

ZÜRICH. Das erste Gebot im Luftverkehr lautet: Safety first.
Doch der Flughafenbetreiberin Unique war die Expansion wichtiger. Dies belegen Unterlagen aus einer Geschäftsleitungs-sitzung. (SonntagsBlick, 22.8.04)

Von SANDRO BROTZ UND BEAT KRAUSHAAR

Bei den Dokumenten, die SonntagsBlick vorliegen, handelt es sich um eine so genannte Projektportfolio- Präsentation. Diese wurde am 18. Dezember 2000 an einer Sitzung der Unique- Geschäftsleitung vorgestellt – zu einem Zeitpunkt, als der Flughafen Zürich- Kloten sein verkehrsreichstes Jahr hinter sich und das Swissair- Grounding noch vor sich hatte.

DIE EINZELNEN KRITERIEN, die aus Sicht von Unique zum Unternehmenserfolg führen, wurden dabei mit Noten zwischen 0 (keine Bedeutung) und 5 (grosse Bedeutung) gewichtet. Die erstaunliche Rangliste:

  • Flughafenkapazität sicherstellen und erweitern (Gewicht 5)
  • Sicherheitsaspekte (4)
  • Politische Aspekte (2)
  • Ökologische Aspekte (1)

«Wir äussern uns nicht zu internen Papieren» , sagt Unique- Sprecher Andreas Siegenthaler auf Anfrage des SonntagsBlicks. Die Sicherheit sei kürzlich in der Stellungnahme zu den Vorschlägen Moritz Leuenbergers zur Luftfahrtpolitik als «eine der fünf wichtigsten Eckwerte des Flughafens» bezeichnet worden.

Doch Urban Scherrer, Vizepräsident der Vereinigung «Flugschneise Süd – Nein» , sagt nach Durchsicht der Unterlagen: «Sie beweisen unsere These, dass Unique die Kapazitäten um jeden Preis erhöhen wollte.»

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