Hartnäckig halten die «Schneiser» an ihrem Protest gegen die Südanflüge fest: Sie treffen sich jeden Sonntag im Flughafen zur Mahnwache. 
Von Erwin Haas
Kloten. - Auf Beobachter wirkt der Auftritt fast grotesk, weil auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, worum es hier eigentlich geht. Keine Kampfparolen, kein Flugblatt. Fast 150 Personen, darunter auch Kinder, stehen am Sonntag von 10 bis 11 Uhr in der Check-in-1-Halle des Terminals A und protestieren stumm gegen das, was sie als Ungerechtigkeit und staatliche Willkür erleben: die Südanflüge über den Pfannenstiel zum Flughafen Zürich. (TA, 21.6.04)
Auszug:
...Wenn Bundesrat Moritz Leuenberger oder die Zürcher Behördenvertreter im Unique-Verwaltungsrat, etwa Volkswirtschaftsdirektorin Rita Fuhrer oder Stadtpräsident Elmar Ledergerber, den Puls der Fluglärmopfer fühlen möchten, müssten sie einmal daran teilnehmen. Sie würden konfrontiert mit einem happigen Vorwurf: Sie hätten mit den notrechtlich eingeführten Ost- und Südanflügen, die Unique und das Bazl wegen der deutschen Anflugsperren als nötig erachteten, das Recht gebrochen. ...
...Politiker kennen den Vorwurf des Rechtsbruchs. An der Mahnwache würden sie aber auch spüren, in welche Richtung die «tiefe Enttäuschung über die Politik und den versagenden Rechtsstaat» bei rechtschaffenen Bürgern führt: in eine Staatsverdrossenheit, die volkswirtschaftlich vielleicht schädlicher sein wird als die Streichung einiger Flüge am frühen Morgen und am späten Abend....