Monatsrückblick Juni 2011 (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Liebe Mitglieder

Nach Meinung der Initianten der Behördeninitiative muss der Flughafen weiterwachsen, natürlich ausschliesslich im Süden. Weil unser Gegenvorschlag das einseitige Wachstum im Süden verhindern würde, wurde der VFSN vom damaligen Präsidenten des Schutzverbandes als "Killer des Flughafens" bezeichnet. Aus rein taktischen Gründen haben die Initianten jetzt ein doppeltes JA beschlossen. Wir hoffen, dass die Stimmbürger sich von diesem leicht durchschaubaren Manöver nicht täuschen lassen.


Die wichtigsten News:
  • Wenn es darum geht unter dem Vorwand „safety first“ die Kapazität zu erhöhen, versucht die Luftfahrtlobby die Story so lange wie möglich in den Schlagzeilen zu halten. Wenn es wirklich darum geht etwas für die Sicherheit zu tun wird alles unternommen den Fall zu verharmlosen: Ruhig Blut nach Fast-Katastrophe (20min).
     
  • Es ist nichts neues, dass durch die DVO deutlich mehr in der Schweiz lebende deutsche Staatsbürger mit Fluglärm belastet werden als in Süddeutschland entlastet werden. Trotzdem freuen wir uns über jeden Protest: Zürcher Deutsche gegen Stuttgart (SoZ).
     
  • Es ist ein Skandal, wie sich Vertreter ausländischer Firmen in die Schweizer Politik einmischen. Wir würden gerne einmal in einer Süddeutschen Zeitung lesen, dass Herr Hohmeister seinen deutschen Mitbürgern genauso so offen mitteilt wer zu 70% den Fluglärm verursacht und genauso lauthals die Abschaffung der DVO fordert. Ein leere Drohung die uns nicht beeindruckt: «In Zürich gibts ab 2015 kein Wachstum mehr» (SoZ).
     
  • An Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten. Zuerst wird der VFSN wegen seinem Referendum als Killer des Flughafens bezeichnet, die Initianten verweigerten im Vorfeld des Abstimmungskampfes jegliche Gespräche mit uns und nun verhalten sich die Repräsentanten aus Nord/West/Ost wie "Gummihälse" und haben sich aus rein taktischen Gründen zu einem doppelten JA entschlossen: Doppeltes Ja für Ausbaustopp (TA).
     
  • Auch nördlich des Rheins nichts Neues. Man hat zwar keinen lauten Fluglärm, dafür schreit man umso lauter: Lösung im Fluglärmstreit erhofft (Südkurier).
     
  • Schallschutz in Ehren, aber wer in eine ruhige Gegend gezogen ist, weil er mit offenen Fenster schlafen will, dem bringt der Schallschutz nichts. Prävention, sprich Fluglärm dort zu kanalisieren wo (fast) niemand wohnt wäre besser: Schallschutz für alle (TA).
     
  • Südanflüge, so hat man uns vor 10 Jahren versprochen, finden nur, aber wirklich nur in den Morgenstunden während der DVO statt. Und wie sieht es heute aus? Im SIL sind Südanflüge und Südstarts geradeaus den ganzen Tag zugelassen, natürlich nur bei ganz bestimmten Wetterlagen. Nach den Erfahrungen der letzten 10 Jahre mit den Südanflügen darf man diesen Versprechungen nicht trauen: Die Schneiser sind sich uneins, wie schlimm Südstarts werden (ZSZ).

 

Vor 5 Jahren...

  • Wir hoffen, dass auch diesen Herbst nicht mit dem Bauch, sondern mit dem Kopf abgestimmt wird. Denn: Zu kurze Ost-Piste = immer mehr Südanflüge: «Nicht mit dem Bauch abstimmen» (TA).
  • Hoffentlich erscheinen diesen Herbst ebenso viele Leserbrief mit dem Titel «Ein Riesenmumpitz, den die Initianten der Behördeninitiativ von sich geben» wie damals: «Ein Riesenmumpitz, den Frau Fuhrer da von sich gibt» (Leserbriefe TA).
  • Deutschland will nicht mit der Schweiz über den Fluglärm verhandeln. Um keinen Preis, seit 10 Jahren. Irgendwie verständlich, ohne Argumente ist es schwierig zu verhandeln, da hilft nur eins: Deutschland stellt sich taub (Sonntagszeitung).
  • Schon immer waren flexible An- und Abflugvarianten nur möglich, wenn sie eine Kapazitätssteigerung bringen. Aus Bevölkerungsschutzgründen sind sie nach wie vor unmöglich: Kommentar zum NZZ-Artikel «Flexiblere Anflugvarianten» (VFSN)


Ausblick und Anlässe:

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