Zwei Flieger rasten in Kloten aufeinander zu (TA)

Publiziert von VFSNinfo am
Heute Mittag starteten gleichzeitig zwei Flieger auf Pisten, die sich kreuzen. Ein Pilot musste den Start abbrechen. Jetzt ermittelt das Büro für Flugunfalluntersuchungen.

Heute Dienstag um etwa 12.40 kam es auf dem Flughafen Kloten zu einer kritischen Situation. Wie ein Leserreporter meldete, startete auf den Pisten 16 und 28 je ein Flieger. «Ich traute meinen Augen nicht, die beiden Flugzeuge fuhren aufeinander zu», so der Leserreporter zu Tagesanzeiger.ch. Die beiden Pisten kreuzen sich, Starts zur gleichen Zeit sind strengstens verboten.

«Der Flieger auf der Piste 16 war bereits zu schnell, er konnte den Start nicht mehr abbrechen», sagte der Leserreporter weiter. Deshalb habe der Pilot auf der Piste 28 das einzig Richtige getan und den Start abgebrochen. «Zum Glück hielt er rechtzeitig an», so der Augenzeuge.

Flugzeug zwei Stunden später noch immer am Boden

Skyguide-Sprecherin Maude Rivière bestätigt auf Anfrage, dass es heute einen Startabbruch gegeben hat. «Der Pilot hat auf Anweisung des Fluglotsen sofort angehalten», sagt Rivière. Der Vorfall werde nun intern sowie vom Büro für Flugunfalluntersuchungen untersucht. Es sei kein Schaden am Flugzeug entstanden. Angaben über Verletzte gibt es keine. Allerdings ist das Flugzeug, welches auf Piste 28 den Start abbrechen musste, auch zwei Stunden später noch am Boden. Es steht laut Skyguide kurz vor 15 Uhr jedoch wieder für den Start bereit.

Weshalb zwei Flugzeuge gleichzeitig starteten, ist zurzeit unklar. «Zuerst muss abgeklärt werden, was sich genau ereignet hat. Details sind bisher keine bekannt», sagt Rivière. Wie oft es zu Startabbrüchen kommt, ist laut Rivière nicht bekannt. «Es handelt sich um einen Einzelfall.»

Um Kollisionen auf dem Flugfeld zu vermeiden, gibt es verschiedene Sicherheitseinrichtungen. Unter anderem gibt es ein Überwachungssystem, das alle Bewegungen registriert. Es erkennt mögliche Konflikte und warnt die Fluglotsen im Tower frühzeitig.

Tages-Anzeiger, 15.03.2011


Kommentar VFSN: Wo Menschen Entscheidungen treffen, können Fehler passieren. Das ist die natürlichste Sache der Welt.
Deshalb ist es umso unverständlicher, dass Südanflüge über das dichtest besiedelte Gebiet der Schweiz bewilligt wurden. Insbesondere da in der Sicherheitsstudie der Skyguide zu den Südanflügen nachzulesen ist, dass auf Anordnung des BAZL (Bundesamt für Zivilluftfahrt) diverse Sicherheitslimiten auf das absolute Minimum reduziert wurden.