DFS nimmt Präzisionslandesystem in Betrieb (Airliners)

Publiziert von VFSNinfo am
Die DFS Deutsche Flugsicherung hat in Bremen ein satellitengestütztes Präzisionslandesystem für den regulären Flugverkehr in Betrieb genommen. Air Berlin darf dort als erste Airline per Satellitennavigation landen.

Die DFS Deutsche Flugsicherung nutzt seit 16. November 2009 als erste Flugsicherung weltweit das Ground Based Augmentation System (GBAS) in Bremen im regulären Flugbetrieb.

Als erste Airline hat Air Berlin für ihre Boeing 737NG-Flotte die Zulassung für die Nutzung der GBAS-Bodenstation erhalten. GBAS bietet bei Präzisionsanflügen eine digitale Führung mittels Satellitendaten eines Differential Global Positioning System (DGPS). Bei diesem Verfahren wird durch die Ausstrahlung von Korrekturdaten die Genauigkeit von GPS erhöht.

„In Zukunft soll GBAS das konventionelle Instrumentenlandesystem (ILS) ablösen, da es keinen Beeinträchtigungen durch Wetter oder Hindernissen unterliegt", so Frank Brenner, Leiter des Geschäftsbereiches Center der DFS. Das Single European Sky ATM Research Programm von Eurocontrol sowie das FAA Next Gen Programm sehen GBAS als Schlüsseltechnologie, um Flugverkehrskapazitäten zu erhöhen.

Die von Honeywell gebaute GBAS-Station in Bremen ist bereits seit 2008 im Testbetrieb und hat die Freigabe zum Regelbetrieb mit der Musterzulassung der Federal Aviation Administration im September 2009 erhalten.

Obwohl aufgrund zusätzlicher Messungen noch keine deutsche Betriebserlaubnis vorliegt, darf das System schon jetzt bei Instrumentenflugwetterbedingungen bis zum Nichtpräzisionsminimum genutzt werden. Das benötigte deutsche Zertifikat zur uneingeschränkten CAT I Minimum Nutzung wird bis 2010 erwartet. Auch an einer GBAS-Nutzung für CAT II und CAT III Wetterbedingungen wird seitens der DFS gearbeitet.

Airliners, 20.11.2009


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