Südschneiser: Lösungen liegen bereit (ZOL)

Publiziert von VFSNinfo am
VFSN fordert Regierungsrat zum Handeln auf

Hoffnung statt Handeln laute das Prinzip der Regierung gegen den Fluglärm, kritisieren die Südschneiser. Sie fordern, technische Neuerungen rasch einzuführen und die Zahl der Transitpassagiere in Zürich mit höheren Gebühren zu senken.

«Die effizienteste Form der Lärmreduktion ist die an der Quelle», ist man beim Verein Flugschneise Süd Nein (VFSN) überzeugt. Das Zitat stammt aus einer Mitteilung des VFSN vom Freitagnachmittag mit dem Titel «Massnahmen für einen nachhaltigen Zürcher Fluglärm-Index (ZFI)». Darin schlägt der VFSN vor, der Überschreitung des Fluglärm-Index\' mittels höherer Gebühren und innovativer Technologie entgegenzuwirken.

Hoffen auf Fortschritt

Der VFSN weist darauf hin, dass der Flughafen und die Lufthansa - als Besitzerin der heimischen Airline Swiss -  die Kapazitäten auf dem Flughafen maximieren wollten, obwohl der Fluglärm-Index bereits 2008 überschritten wurde (wir berichteten). Tiefe Tarife sollten zudem möglichst viele Transit-Passagiere um Umsteigen im Flughafen Zürich animieren. Die Kantonsregierung ihrerseits übe sich in vornehmer Zurückhaltung. Sie hoffe, dass die Flugzeugindustrie leisere Triebwerke entwickle, technische Fortschritte bei der Flugraumbewirtschaftung auch in der Schweiz eingeführt werden und dass der Bund die restlichen Probleme im Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) regelt. 

Die Technik ist schon da

Der Lösungsansatz des VFSN  ist indes nicht komplett anders: Statt erhöht solle die Zahl der Transit-Reisenden aber dank teurerer Tarife gesenkt werden, heisst es in der Mitteilung. Und die erhofften technischen Neuerungen seien bereits Realtität. Moderne Flug- und Navigationstechnologien seien weltweit eingeführt und bereits tausendfach getestet worden, so der VFSN. Konkret gemeint sind Verbesserungen bei Aerodynamik und Triebwerken sowie neue Anflugverfahren und Navigationsmethoden wie RNP (Required Navigation Performance). Solche Neuerungen könnten die Eckwerte des Fluglärm-Index\'  und den Ausstoss von CO2 nachhaltig senken, heisst es in der Mitteilunng. Und im gleichen Zug werde erst noch die Sicherheit markant erhöht.

Auftrag der Stimmbürger

Im Klartext soll der Regierungsrat seine Lösungsansätze nach dem Willen des VFSN also umsetzen, statt damit zuzuwarten. Schliesslich bestehe dafür ein verbindlicher Auftrag, da die Bevölkerung bereits im November 2007 den Vorschlägen der Regierung zugestimmt habe. (zol)

ZOL, 20.11.2009


siehe auch:
Massnahmen für nachhaltigen ZFI (VFSN)
Rezepte zur Senkung des ZFI (NZZ)