Gezielte Fehlinformation durch den BFO (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Am Freitag, 13.11.2009, verbreitete "Bürgerprotest Fluglärm Ost" (BFO) mit seinem Newsletter eine gezielte Fehlinformation. Die BFO-Meldung kurz zusammengefasst: "Abklärungen" des BFO sollen ergeben haben, dass dem A380, der ab Frühling 2010 in Zürich landen soll, nur die Piste 34 ohne Einschränkungen zu Verfügung steht. Und suggeriert damit, dass die Landungen praktisch ausschliesslich über Süden stattfinden werden. Falsch! So ist es wirklich:

Durch den konsequenten Gebrauch der Gegenwartsform erweckt der BFO den Eindruck, dass die Meldung einen aktuellen Gehalt hat. Die Vergangenheitsform wäre angebrachter gewesen, denn das vom BFO zitierte Skyguide-Dokument hält lediglich fest, unter welchen Umständen der A380 im März 2007 in Zürich hätte landen können. Die Aussage des Dokumentes ist schlicht und einfach:

Derzeit kommt  der Flughafen Zürich weder als Ziel für einen fahrplanmässigen Einsatz, noch als Ersatzflughafen für den A380 in Frage. 

Weiter wird festgehalten, unter welchen Umständen bzw. Einschränkungen eine Landung des A380 in Zürich-Kloten aus technischen oder medizinischen Gründen sowie Notlandungen bereits heute (also März 2007) möglich wäre:

  • Piste 14: Anflüge nur mit ILS CAT I statt CAT III (also nur bei relativ guter Sicht)
  • Piste 28 (Ostpiste): nicht verfügbar (ohne Angabe von Gründen)
  • Piste 16: Probleme, nach der Landung den Standplatz zu erreichen
  • Piste 34: 

Keine Einschränkungen für Piste 34 heisst: Keine zusätzlichen Einschränkungen. Somit ist auch die Aussage des BFO "Die Piste 34 für Landungen aus Süden steht uneingeschränkt zur Verfügung" falsch. Auf der Piste 34 kann grundsätzlich nur mit ILS CAT I gelandet werden. Bei schlechter Sicht wäre 2007 der Südanflug somit genauso wenig möglich gewesen wie auf Piste 14. Also keine Spur von "uneingeschränkter Verfügung".

Und das ist der aktuelle Stand: 
Bis zum Erstanflug 2010 sollten alle relevanten Probleme, wie sie im März 2007 bestanden haben, gelöst sein. Bei Westwind kann der A380 selbstverständlich auch über die Ostpiste landen, das vom BFO angesprochene Problem wurde organisatorisch gelöst.

Die "interessanten News" des BFO sind über zweieinhalb Jahre alt und haben mit den geplanten Anflügen des A380 im Frühling 2010 nicht das geringste zu tun. Es ist offensichtlich reines Wunschdenken des BFO, aufgrund eines längst obsoleten Dokumentes den Schluss zu ziehen, der A380 werde praktisch ausschliesslich über den Süden landen. Das veraltete Dokument sagt nur aus, dass vor zweieinhalb Jahren eine fahrplanmässige Verbindung nach Zürich eben nicht möglich war!

Der aktuelle Stand der Dinge: Der A380 wird im Frühjahr 2010 mit geringen Einschränkungen wie jedes andere Grossraumflugzeug in Zürich-Kloten landen können.

Wir fragen uns, was der BFO mit solchen, so leicht zu durchschauenden, gezielten Falschmeldungen erreichen will. So verspielt er den letzten Rest von Glaubwürdigkeit und verstärkt den Eindruck, dass es nur darum geht, mit fadenscheinigsten Argumenten Fluglärm in den Süden abzuschieben. Die BFO-Argumente für einen Pistenstopp dürften den gleichen Wahrheitsgehalt aufweisen wie seine reisserischen "News". Wir erwarten, dass der BFO seinen Abonnenten des Newsletters den tatsächlichen Sachverhalt nicht vorenthält. 

Vorstand VFSN, 18.11.2009


siehe auch:
A380 soll von Süden her landen (ZOL)
A380 landet Ende Januar für Tests (ZOL)
Das Riesenflugzeug kommt (TA)