Monatsrückblick Mai 2009 (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Liebe Mitglieder

Solange die Forderungen der süddeutschen Politiker in ihrem Interesse waren und  zu Lasten der Schweiz gingen, wurden sie von Deutschland erfüllt. Wird hingegen der Einfluss der süddeutschen Politiker auf den Flughafen Zürich durch Interessen von Gesamtdeutschland beschnitten (wie bei der Abstimmung im Bundestag über die Vereinheitlichung des Luftraums), dann wird ein Sturmlauf veranstaltet. Es scheint so, als sehen sich die süddeutschen Politiker als die „Damen und Herren“, die das Sagen haben auf dem deutschen Lufthansa-HUB in Zürich. Das ist ja eigentlich nicht weiter verwunderlich, werden doch gegen 70% aller Flugbewegungen von deutschen Airlines durchgeführt.

Die wichtigsten News
  • Auch für Unique ist unverständlich, dass der GNA nicht bewilligt wurde: Unique kritisiert den Bund (NZZ).
     
  • Grossen Worten folgten leider nie grosse Taten. Dafür darf jetzt der Ex-Stadtpräsident den Verwaltungsratssitz bei Unique behalten: Ledergerber lässt nicht ganz los und behält Unique-Mandat (TA).
     
  • Panik bei süddeutschen Politikern: Der Luftraum über Europa wird vereinheitlicht, da hat eine DVO nichts mehr zu suchen. Mit den gewohnt fadenscheinigen Argumenten kämpft man dagegen an: Tricksereien am Himmel über Deutschland (Südkurier).
    Vollmundig wurde ein Scheitern angekündigt: Südbaden macht Front (Südkurier)
    Das totale Debakel für Süddeutschland, mit 459 zu 59 beschloss der Bundestag die grenzüberschreitende Kontrolle des Luftraums: Grundgesetzänderung für grenzüberschreitende Flugsicherung (Südkurier).
    In diesem Zusammenhang ist es vielleicht interessant zu wissen, für was der Warteraum RILAX (beim Bodensee, über Schweizer Gebiet) wirklich geplant wurde (vergleiche auch mit den News aus dem Jahr 2004): Rilax zieht immer größere Kreise (Südkurier).
     
  • Am 27. September kommt die Verteilerinitiative zur Abstimmung - und alle Parteien, Gemeinden  sowie Bürgerorganisationen (ausser der Initiantin FLS)  aus allen Himmelsrichtungen rund um den Flughafen  sind klar dagegen und empfehlen ihren Bürgern und Mitgliedern ein NEIN dazu. Dieser Empfehlung können wir uns vom VFSN anschliessen. Sogar der verteilfreudige Osten lehnt die Initiative ab, denn er hat etwas viel Besseres gefunden als „Fairteilen“: Das konsequente Abschieben von Fluglärm, ohne dabei den Flughafen einzuschränken und damit den eigenen Wohlstand zu gefährden. Zu diesem Zweck wurde die Behördeninitiative „Kein Neu- und Ausbau von Pisten“ lanciert: Initiative für Fluglärm-Verteilung im Herbst (ZOL).
     
  • Der im Luftverkehr übliche Grössenwahn hatte schon mehr als einmal katastrophale Folgen, z.B. das Grounding der Swissair oder die überdimensionierte 5. Bauetappe. Man hat nichts gelernt, auch im SIL wird mit utopischen Bewegungszahlen gerechnet. Die Realität sieht ganz anders aus: Luftverkehr verzeichnet größten Einbruch seit 15 Jahren (Spiegel).
    Auch die deutsche Swiss bricht mit ein: Swiss groundet bereits die zweite Maschine (TA).
     
  • Die starke Zunahme der Ostanflüge durch die DVO war gemäss Bundesverwaltungsgericht nicht vorhersehbar. Das wird teuer für Unique. Noch viel teurer wird es im viel dichter besiedelten Süden werden. Hoffentlich so teuer, dass Unique sich Südüberflüge nicht mehr leisten kann. Zudem war im Süden Fluglärm nicht nur nicht vorhersehbar, sondern schlicht undenkbar weil illegal: Flughafen muss bis zu 1000 Hausbesitzer entschädigen (NZZ).

 

Vor 5 Jahren...


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