Unique kritisiert den Bund (NZZ)

Publiziert von VFSNinfo am
Weniger Passagiere im ersten Quartal

Die Flughafen Zürich AG ist unzufrieden mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) und Bundesrat Leuenberger.   Anlässlich der Generalversammlung vom Donnerstag kritisierte Verwaltungsratspräsident Andreas Schmid das Bazl für die Ablehnung des Gesuchs für den gekröpften Nordanflug. Der Entscheid sei trotz allen Erklärungen unverständlich geblieben, sagte er, «weil der beantragte Anflug alle internationalen Sicherheitsanforderungen erfüllte». Mit der Ablehnung des Gesuchs habe der Bund auch das letzte griffige aviatische Druckmittel in den Verhandlungen mit Deutschland leichtfertig aus der Hand gegeben. Bundesrat Moritz Leuenberger erhielt Schelte, weil er grundlos und völlig überraschend die Option Parallelpiste aus dem SIL-Prozess gestrichen habe. So schreibe man schlechte Geschichte, kritisierte Schmid. Umso wichtiger sei nun, dass die Zürcher Stimmbürger die Weichen an der Urne richtig stellten. Er forderte den Souverän auf, die Initiative Fairflug und die Behördeninitiative für ein Pistenbauverbot abzulehnen. Nur so könnten die Entwicklungsspielräume des Flughafens offen gehalten werden. Eine allfällige Pistenverlängerung solle mithelfen, weniger Menschen zu beschallen und im Streit mit Deutschland Lösungen herbeizuführen.
CEO Thomas Kern informierte über die geschrumpften Geschäftszahlen im ersten Quartal. Aufgrund der Wirtschaftskrise sind die Passagierzahlen um 6,4 Prozent gesunken, die Zahl der Flugbewegungen hat um gut 5 und das Frachtvolumen um knapp 17 Prozent abgenommen. Dank der kürzlichen Placierung einer 225-Millionen-Obligationenanleihe sei man aber finanziell ungeachtet der Krise auf der sicheren Seite, erklärte Kern. Trotz anhaltenden Fluglärmdiskussionen verlief die Versammlung im Kontrast zu früheren Ausgaben äusserst ruhig. Ein einziger Redner aus dem Plenum kritisierte die deutsche Abwehrhaltung und bedankte sich beim Vorsitzenden artig für die geleistete Arbeit und das eigens für ihn installierte Pültchen. (ark.)

NZZ, 02.05.2009