Gesundheitsexperte ist mehrheitlich gefragt (Märkische Allgemeine)

Publiziert von VFSNinfo am

STUDIE: Professor soll beweisen: Fluglärm macht krank

LUCKENWALDE - Ein Experte soll her, um mit seiner Studie zum Thema „Fluglärm" all jene in Politik und Verwaltung zu sensibilisieren, die sich in irgendeiner Weise auch mit den negativen Folgen des Großflughafens BBI beschäftigen müssen. Dies sieht eine Beschlussvorlage vor, die von der Fraktion SPD/Grüne in den Kreistag eingebracht und am Montag von einer Mehrheit befürwortet worden ist.

öffentliche Gesundheit der Universität Bremen aufnehmen und ihn zu einer Informationsveranstaltung in den Landkreis Teltow-Fläming einladen. Zwar hatte der Experte bereits 2008 in zwei Veranstaltungen in Teltow-Fläming die Ergebnisse der weltweit größten epidemiologischen Studie zur Untersuchung gesundheitlicher Folgen des Fluglärms vorgestellt, doch waren „leider keine Vertreter aus Politik und Verwaltung des Landkreises Teltow-Fläming zugegen", wie es in der Vorbemerkung zum Antrag heißt.

Der stieß jedoch nicht nur auf Gegenliebe. FDP-Abgeordnete Gertraud Rocher zum Beispiel bezweifelt den Sinn einer solchen Veranstaltung auf Kreisebene. „Jedem ist doch klar, dass Fluglärm krank macht, dafür braucht man keinen Professor zu holen." Christoph Schulze (SPD) hielt mit einem Plädoyer für mehr Wissen dagegen. Er beschäftige sich zwar schon seit Jahren mit der Flughafenproblematik, wisse aber auch noch längst nicht alles. Außerdem sollten die Bürger sehen, dass sich die Politik um sie kümmere, so Schulze. Es gehe dabei auch um Daseinsfürsorge. Mit der Studie zum Thema „Gesundheitsgefährdung durch Fluglärm" sollte festgestellt werden, ob für Krankenkassenversicherte in durch Fluglärm stärker belasteten Gebieten spezifische Arzneimittel häufiger und in größeren Mengen verordnet werden als für andere Versicherte. Dazu waren die Daten von 809 000 Menschen in Köln analysiert worden. (Von Fred Hasselmann)

Märkische Allgemeine, 25.03.2009