Swiss erwartet auch 2009 schwarze Zahlen (swissinfo)

Publiziert von VFSNinfo am
Kloten (AWP/sda) - Trotz des Einbruchs in der Luftfahrt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise erwartet die Swiss auch im laufenden Jahr einen Gewinn. "Ich bin überzeugt, dass die Swiss auch 2009 schwarze Zahlen schreiben wird", sagte Swiss-Finanzchef Marcel Klaus.

2009 werde ein perfekter Sturm über der Branche toben. Januar und Februar hätten bereits gezeigt, wie schnell der Rückgang gehen könne. Die weltweite Luftfracht sei im Januar um 23 Prozent eingebrochen, sagte Swiss-Chef Christoph Franz am Mittwoch vor den Medien in Kloten ZH: "Das ist ein dramatischer Einbruch." Auch bei den Passagieren habe es einen Rückgang gegeben.

Die Swiss habe es dagegen im Januar immer noch geschafft, als eine von zwei Fluggesellschaften in Europa mehr Passagiere zu befördern. Allerdings habe das im Februar gedreht. Die Passagierzahl ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4% zurück. Gelitten hätten vor allem das Premiumsegment und die Geschäftsreisen.

"Der Heimmarkt Schweiz macht uns Sorge", sagte Franz. Die Swiss sei aber heute noch in der Lage, dies mit Umsteigepassagieren aus Europa zu kompensieren. Dies dürfte aber nicht mehr lange so bleiben.

"Wir müssen davon ausgehen, dass das Tal der Tränen noch nicht durchschritten ist", sagte der Swiss-Chef. Die Nachfrage werde weiter zurückgehen. "Den Boden haben wir noch nicht gesehen."

Die Swiss sei aber in einer vergleichsweise guten Ausgangslage. "Wir sind stabil aufgestellt und profitabel", sagte Franz. Es gebe keinen Anlass, von der Strategie abzuweichen. Die Swiss werde ihr Angebot in den Märkten zurückfahren, wo keine Nachfrage mehr vorhanden sei.

"Wir setzen auch auf kleinere Maschinen und nehmen in Randstunden einige Flüge aus dem Angebot, sagte Franz. Die Schraube bei den Kapazitäten werde in den nächsten Monaten noch einiges angezogen. Allerdings sei die Swiss eine der wenigen Fluggesellschaften, die auch noch neue Destinationen aufnehme. So würden Lyon und Oslo neu in den Flugplan aufgenommen.

"Aus meiner Sicht ist die Swiss gut gerüstet für die schwere Zeit", sagte Klaus. Man habe in der Vergangenheit Erfahrungen mit schwierigen Situationen machen können.

Ein Personalabbau sei nicht vorgesehen. "Die Arbeitsplätze waren sicher und werden auch sicher bleiben. Wenn sich das Jahr halbwegs vernünftig entwickelt, werden wir auch 2009 einige zusätzliche Arbeitsplätze schaffen können", sagte Franz.

Swissinfo, 22.03.2009