Monatsrückblick Februar 2009 (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Liebe Mitglieder

Eigentlich einleuchtend: Nur weil eine Piste länger ist, können deshalb Flugzeuge nicht in kürzeren Abständen landen. Das weiss man natürlich auch im Osten. Deshalb versucht man uns jetzt mangels Argumenten in die Ecke der Fughafenturbos zu stellen. Was man im Nordosten auch weiss, weil es in der Begründung der Behördeninitiative 2 steht: Ein weiteres Wachstum des Flughafens ist auch mit einer kurzen Piste problemlos möglich, die Wirtschaftsfreundlichkeit der Initiative wird ausdrücklich betont. Es geht also nicht darum den Flughafen in seine Schranken zu weisen, sondern den Fluglärm in den Süden abzuschieben. Alles unter dem Etikett "fair".

Die wichtigsten News
  • Die einen Kantonsräte dürfen ihre Region vertreten, die anderen beugen sich dem Fraktionszwang: Der Kanton Zürich will einen Pistenausbau verhindern (TA).
     
  • Im Gegensatz zu einem (leider ausschlaggebenden) Teil unserer Vertreterinnen und Vertreter im Kantonsrat lehnen die Gemeinden im Süden die Behördeninitiative ab: Städte und Gemeinden im Süden lehnen Zürcher Pisten-Moratorium ab (Fluglärmforum Süd).
     
  • Und wie befürchtet liess sich der Kantonsrat mit den Argumenten Bevölkerungs- und Umweltschutz überzeugen. Offensichtlich hatten sie Punkt 7 der Begründung nicht gelesen: "Sie gesteht dem Flughafen ein weiteres Wachstum an Bewegungen zu und ist damit auch wirtschaftsfreundlich": Der Kantonsrat will keine Pistenverlängerungen (NZZ).
     
  • Und was bringt da Ganze? Nichts: Kommentar: Unnötiges Schaulaufen (NZZ).
     
  • Dieser Artikel zeigt um was es ging. Die Regionen, in denen die am Flughafen arbeitenden Menschen wohnen, haben einen wunderbaren Deckmantel gefunden den Lärm in den Süden abzuschieben - ohne ihre Arbeitsplätze zu gefährden. Die Kantonsräte im Norden und Osten haben es erkannt. Ein grosser Teil unserer Vertreter merkte leider nicht was gespielt wurde, sie stimmten dafür, dass das Kapazitätswachstum für Flugbewegungen in Zukunft ausschliesslich im Süden statt findet: Von Freude bis Enttäuschung (ZOL).
     
  • Die SIL-Unterlagen zeigen es deutlich: Eine verlängerte Piste bringt keinen Kapazitätsgewinn, sondern weniger Fluglärmbetroffene. Wenn vernünftige Argumente fehlen, greift man zu Verboten. Jetzt soll nur schon das Nachdenken über bevölkerungsschonende Flugregimes verboten werden: Denkverbot ist destruktiv (ZSZ).
     
  • Die Initianten der Fairfluginitiative (die im Kantonsrat zu Recht abgeschmettert wurde) stehen immerhin offen zu ihren absurden Ideen, die Initianten der Behördeninitiative 2 verstecken sich hinter Argumenten Umweltschutz, Planungssicherheit und Bevölkerungsschutz. Aber schlussendlich bewirken beide Initiativen fast das gleiche. Mit dem Unterschied, dass mit der Behördeninitiative 2 wird der Fluglärm nicht "fairteilt", sondern gleich ganz in den Süden abgeschoben wird. Schön, dass das sogar Journalisten zugeben die den Nordosten vertreten: Es gibt keinen goldenen Mittelweg (ZSZ).
     
  • Zum Abschluss zu diesem Thema noch zwei Leserbriefe: Freude und Ärger wegen Pistenausbauverbot (Leserbriefe TA).
     
  • Bei einem Absturz kurz vor der Landung stürzen die Flugzeuge bei den meisten Flughäfen in einen Acker, so wie letzte Woche in Amsterdam. Bei einem Südanflug wären die Folgen katastrophal: Ging der Boeing 737 der Treibstoff aus? (TA)

 

Vor 5 Jahren...

 

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