Gegen zu viel Lärm: «Es braucht zwei Pistenverlängerungen!» (Leserbriefe TA)

Publiziert von VFSNinfo am
Politiker mit Brett vor dem Kopf. Mich erstaunt der starke Zahl lärmbelasteter Flughafenanwohner nicht. Es wäre auch kinderleicht, den Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) um rund zwanzig Prozent zu senken, ohne dem Flughafen zu schaden:   mehr Starts nach Norden statt nach Westen oder Süden. Mehr Landungen von Osten statt von Süden. Dazu braucht es zwei Pistenverlängerungen, eine der Piste 10/28 nach Westen und eine der Piste 14/32 nach Norden. Leider haben diverse Politiker hier ein ideologisches Brett vor dem Kopf. Dies wird sich insbesondere gerade für die Gemeinden rächen, die gegen solche baulichen Anpassungen sind, da man in diesen Gebieten wohl oder übel Bauverbote wird aussprechen müssen, wenn man den ZFI-Richtwert ernst nimmt.
THOMAS STÄUBLI, KÜSNACHT

 
Näher zum Flughafen. Es ist schon absurd und gleichermassen wenig verwunderlich, dass der Fluglärm-Index schon fast erreicht ist, wenn man sieht, wie immer noch mehr noch näher an den Flughafen herangebaut wird! Natürlich müsste man im Bereich der Nachtflüge etwas unternehmen, gleichzeitig aber auch die irre Bauerei im ohnehin schon dicht besiedelten Unterland eindämmen. Es kann doch nicht sein, dass nur, weil ausgerechnet um den Flughafen Kloten die Wohnbevölkerung um sagenhafte 2,2 Prozent zunahm, «nur» auf die Anzahl Flugbewegungen gezielt wird.
Vielleicht müsste man den ZFI zur wachsenden Wohnbevölkerung anheben – auch eine absurde Idee! Es wäre einfach an der Zeit, sich einmal im Bereich der Bautätigkeit Gedanken zu machen.
Den Flughafen gibt es schon seit 1948; damals lag er noch in grösserer Distanz zu den Siedlungsgebieten. Heute ist der Flughafen Zürich-Kloten noch immer am selben Ort, nur haben sich die Siedlungen hin zum Flughafen ausgeweitet.
THOMAS BAER, EMBRACH


Der Schuss geht hinten raus. Anstatt klare und einfach nachvollziehbare Regelungen zum Flugbetrieb zu akzeptieren, versuchte Rita Fuhrer mit dem ZFI, dem Flughafen grenzenloses Wachstum zu ermöglichen. Nun ist der Schuss der Verwaltungsrätin Fuhrer hinten raus. Ein bisschen Schadenfreude kann ich mir da nicht verkneifen.
URS DUMMERMUTH, MÄNNEDORF


Zu enge Grenzen. Regierungsrätin Rita Fuhrer soll sich endlich einmal ihrer Verantwortung gegenüber der Bevölkerung bewusst werden und sich an Abstimmungsresultate halten, statt immer zugunsten von Unique & Co. zu lavieren. Sie hat die Aufträge des Parlaments zu respektieren (und nicht das Gegenteil zu befürworten). Der ZIF setzt zu enge Grenzen für stark belästigte Anwohner.
Natürlich bin ich auch auf der anderen Seite des schwarzen Striches auf der Karte genauso belästigt, und die subjektive Wahrnehmung (und die gesundheitlichen Schäden) sind zu wenig berücksichtigt. Auch ist nie davon die Rede, dass der Osten doppelt so stark belärmt wird wie der Süden.
HANS- ULRICH GRAF, WILA

Tages-Anzeiger, 18.12.2008, Seite 19


Info für Herr Graf: Wo steht geschrieben, dass Süden und Osten gleich stark mit Fluglärm belastet werden sollen? Das genaue Gegenteil ist hingegen im kantonalen Richtplan festgelegt: Kein Fluglärm im Süden (einzige Ausnahme: Left Turn). Die Fluglärmverteilung widerspricht sämtlichen Grundsätzen der Raumplanung und dem Umweltschutzgesetz.