Kämpfen für den «Gekröpften» (Glattaler)

Publiziert von VFSNinfo am
Glattal Gemeinden reichen Beschwerde gegen Nichtgenehmigung des gekröpften Nordanflugs ein

Eine neue Chance für den gekröpften Nordanflug (GNA) - das erhoffen sich die Glattaler-Gemeinden von ihrer Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht.

Max Hugelshofer

Der gekröpfte Nordanflug (GNA) hat vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) keine Genehmigung erhalten. Ganz vom Tisch ist das Anflugverfahren, das vor allem der im Süden und Osten des Flughafens Kloten wohnhaften Bevölkerung weniger Fluglärm verspricht, allerdings noch nicht.

Die meisten der im Fluglärmforum Süd zusammengeschlossenen Gemeinden haben am Mittwoch eine Verwaltungsbeschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Darin wehren sie sich gegen die Verweigerung des GNA aus Sicherheitsgründen.

Alle Gemeinden im Bezirk

Im Bezirk Uster haben ausnahmslos alle Gemeinden diese Beschwerde eingereicht, wie Richard Hirt, Präsident des Fluglärmforums Süd und Gemeindepräsident von Fällanden, gegenüber dem «Glattaler» bestätigt, so auch die Gemeinden Dübendorf, Fällanden, Schwerzenbach und Volketswil.

Gemäss Dübendorfs Stadtpräsident Lothar Ziörjen ist die Beschwerde momentan der einzige Weg, sich zur Wehr zu setzen. Am Entscheid des Bazl kritisiert Ziörjen hauptsächlich, dass beim GNA im Gegensatz zu den Südanflügen mit unterschiedlichen Ellen gemessen worden sei. «Dinge, die beim Südanflug kein Problem sind, gelten beim GNA als Sicherheitsrisiko», sagt er.

Zu den Chancen der eingereichten Beschwerde möchte Ziörjen keine Prognose wagen. «In der Vergangenheit sind in Fluglärm-Fragen auch schon Einsprachen abgeschmettert worden, die unserer Ansicht nach vollkommen gerechtfertigt waren», sagt er. Die Beschwerde sei aber auch ein wichtiges Zeichen, falls sie nicht gutgeheissen werden sollte.

«Mit dieser Aktion kommunizieren wir unmissverständlich, dass wir mit der Ablehnung des GNA keinesfalls einverstanden sind», sagt Ziörjen. «Es geht nicht nur um den Erfolg, sondern ums Prinzip.»

«Es geht ums Prinzip»

Die Mitgliedergemeinden begnügen sich in ihrem Kampf für den GNA aber nicht nur mit der Verwaltungsbeschwerde. «Wir fahren eine Doppelstrategie», so Ziörjen. Gleichzeitig machen sich die Gemeinden aus dem Süden stark für die schnellstmögliche Einführung eines Satellitengesteuerten Leitsystems für Flugzeuge. Wenn diese Technologie in Kloten verfügbar ist, muss nämlich das Bazl den gekröpften Nordanflug ein weiteres Mal prüfen.

Glattaler, 05.09.2008

siehe auch:
Stadtrat will Entscheid anfechten (ZOL)
VFSN reicht Beschwerde gegen die Ablehnung des gekröpften Nordanflugs ein (VFSN)
Südschneiser reichen Beschwerde ein (ZOL)