Europäische Airlines schlagen Alarm (TA)

Publiziert von VFSNinfo am
Die Auslastung der Flugzeuge sinkt, und steigende Treibstoffkosten verteuern die Ticketpreise. Die Swiss schneidet jedoch gut ab.

Die Auslastung der Maschinen der europäischen Fluggesellschaften sank im April um 2,7 Prozentpunkte unter den Wert des Vorjahresmonats. Sie habe zuletzt nur noch bei 74,8 Prozent gelegen, teilt der Verband der Europäischen Fluggesellschaften mit. Der Verkehr sei auf nationalen Routen um 1,6 Prozent und auf den Nordatlantik-Strecken um 2,7 Prozent geschrumpft. Bisher boomende innereuropäische Strecken seien schwächer als bisher gewachsen.

Als Gründe nennt der Verband die wirtschaftliche Lage: Die weltweite Abkühlung der Konjunktur und die Kreditkrise hätten die Zuversicht der Unternehmen und ihre Reisetätigkeit gebremst. Auch sinke wegen der Teuerung das verfügbare Einkommen schwer. Zudem hätten die Fluggesellschaften ihre Ticketpreise anheben müssen, um steigende Treibstoffkosten aufzufangen.

Swiss erhöht Auslastung

Entgegen dem allgemeinen Trend hat die Swiss ihre Auslastung von 80,7 auf 81,1 Prozent erhöhen können. Auch ihre Muttergesellschaft, die Lufthansa, lastete ihre Maschinen mit 78 Prozent überdurchschnittlich aus. Ihr Rückgang lag im April nur bei 1,1 Punkten.

Dagegen schrumpfte die Auslastung der portugiesischen Airline TAP um 12,2 Punkte auf 63,3 Prozent. Die krisengeschüttelte Alitalia besetzte nur noch 66,3 Prozent ihrer Plätze, was einem Rückgang im Jahresvergleich von 9,7 Punkten entspricht.

Überdurchschnittlich schrumpfte die Auslastung auch bei Rumäniens Airline Tarom (um 8,3 Prozentpunkte), der belgischen Brussels Airlines (um 6,7 Punkte), Finnair (um 6,1 Punkte), der griechischen Olympic Airlines (um 6,1 Punkte), der ungarischen Malev (um 5,9 Punkte), British Airways (um 5,1 Punkte) sowie der polnischen LOT (um 3,6 Punkte).

Tages-Anzeiger, 03.06.2008



Kommentar VFSN: Jetzt haben wir ein Problem. Dank unendlich vielen, unendlich teuren Studien haben auch wir gelernt, dass die Wirtschaft dann und wirklich nur dann wächst wenn die Flugbewegungen wachsen. In den letzten Jahren stiegen die Flugbewegungen, in den letzten Monaten sogar in Zürich-Kloten. Also muss die Wirtschaft boomen. Wieso kann man jetzt behaupten, dass eine Abkühlung der Konjunktur die Luftfahrt bremst? Bei steigenden Flugbewegungen? Es ist doch gemäss Studien genau umgekehrt, die Konjunktur kühlt sich nur dann ab, wenn die Flugbewegungen abnehmen. Wir bitten die Wirtschaftsspezialisten um Aufklärung.