Auch der Fluglärm soll besser verteilt werden (NZZ)

Publiziert von VFSNinfo am
Verteidigungsdepartement prüft Reaktivierung kleinerer Flugplätze

Die Schweizer Luftwaffe braucht 22\'000 Flüge pro Jahr, um ihrem Auftrag gerecht zu werden und die Trainingseinheiten sicherzustellen. Diese Zahl soll nicht unterschritten, der Fluglärm soll aber besser über das Land verteilt werden.

(sda) Das Verteidigungsdepartement (VBS) überprüft sein Standortkonzept für die Luftwaffe. Es sucht nach Lösungen, wie die Flugbewegungen und der Fluglärm der 33 Kampfjets F/A-18 und der 54 Tiger gerechter verteilt werden können. Die Armee hat die Zahl der Jetflugplätze aus Kostengründen auf vier reduziert. Die rund 22\'000 Flugbewegungen verteilen sich heute auf Payerne (11\'000), Meiringen (4800), Sitten (3600) und Emmen (2500). In Dübendorf und in Buochs ist der Flugbetrieb mit Kampfjets eingestellt worden.

Versprechen von Schmid
Im Vorfeld der Abstimmung zur Volksinitiative «Gegen Kampfjetlärm in Tourismusgebieten» hat Bundesrat Samuel Schmid betont, dass er das Problem mit dem Fluglärm ernst nimmt und nach Lösungen suchen will. Er hat angekündigt, dass er die Verteilung der Flugbewegungen überprüfen lässt.

Auf der Suche nach Entlastungsstandorten
Wie das VBS am Freitag mitteilte, werden nun mögliche Varianten für die Verteilung der Flugbewegungen und die Verlängerung von Sommerpausen an den heutigen vier Standorten erarbeitet. Die Varianten werden den Flugplatzregionen im Herbst vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

Das VBS prüft Standorte zur Entlastung der heutigen Jetflugplätze. Zunächst handelt es sich vor allem um die Militärflugplätze Mollis, Dübendorf und Buochs. Weiter sollen aber auch Möglichkeiten auf den Landesflughäfen Zürich-Kloten und Genf-Cointrin sowie auf Standorten im Ausland evaluiert werden.

In eine Botschaft packen
Die Überprüfung des Stationierungskonzepts wird parallel zur Evaluation des Tiger-Ersatzes geführt. Die langfristige Stationierung wird zusammen mit der Botschaft zur Beschaffung eines neuen Kampfjets voraussichtlich im Herbst 2009 vorgelegt. Die betroffenen Regionen werden konsultiert.

Zahl der Flüge wird nicht unterschritten
Laut VBS benötigt die Luftwaffe 22\'000 Flugbewegungen, um den verfassungsmässigen Auftrag zur Wahrung der Lufthoheit und des Luftpolizeidienstes erfüllen und das erforderliche Training sicherzustellen zu können. Diese Zahl bleibe auch mit dem neuen Kampfflugzeug gleich.

In Weiteren hat VBS-Chef Schmid dem Kanton Zürich mitgeteilt, dass er einverstanden ist, dass in Dübendorf der Helikopter- und Flugzeugbetrieb bis längstens 2014 weitergeführt wird. Das soll dem Kanton die nötige Zeit für die Planung der Nachnutzung des freiwerdenden Areals ermöglichen.

NZZ, 09.05.2008