«Wide Left Turn» vom Tisch (TA)

Publiziert von VFSNinfo am

Die Zürcher Flughafenbetreiberin Unique verzichtet auf die Abflugvariante «Wide Left Turn». Es müssen nun andere Lösungen auf den bestehenden Routen gesucht werden.

Die Abflugvariante Wide Left Turn, die weite Linkskurve über Schwamendingen und Dübendorf, ist vom Tisch. Wie die Flughafenbetreiberin Unique heute mitteilte, haben vertiefte technische Abklärungen inzwischen ergeben, dass die Abflugvariante in Richtung Süden nicht das Erhoffte bringt.

Im Süden des Flughafens herrscht Freude über den Entscheid, wie Thomas Morf vom Verein «Flugschneise Süd - Nein» sagte. Beim «Bürgerprotest Fluglärm Ost» hofft Fritz Kauf, dass Unique nun nicht auf die Variante Starts in Richtung Norden und Landungen aus Osten setzt.

Der Wide Left Turn, der ursprünglich Ende Oktober 2005 eingeführt werden sollte, war Teil des vorläufigen Betriebsreglements, mit dem sich inzwischen das Bundesverwaltungsgericht beschäftigt. Unique brachte die Variante auf, nachdem das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) dem Flughafen für den bestehenden Left Turn Auflagen gemacht hatte. Denn es bestand die Gefahr, dass ein Flugzeug, das auf der Piste 16 nach Süden startete, mit einem Flieger kollidierte, der auf Piste 14 durchstarten musste. Auf Geheiss des Bazl musste der Flughafen darum die Zeitabstände zwischen den Flugbewegungen erhöhen. Die Folge waren Kapazitätsengpässe, die mit dem Wide Left Turn verringert werden sollten.

Nach genauerer Prüfung - auch der Auswirkungen auf das gesamte Flugsystem - ist nun aber klar, dass die Abflugvariante keine Entlastung bringt, wie Unique-Sprecherin Sonja Zöchling sagte. Dass das Resultat erst jetzt vorliegt, sei nicht ungewöhnlich: «Weil die Verfahren viel Zeit in Anspruch nehmen, wird die Feinarbeit oft nach der Eingabe gemacht.» Unique sucht nun auf den bestehenden Routen nach Lösungen. (cim)

Tages-Anzeiger, 20.06.2007



siehe auch:
Verzicht auf «Wide Left Turn» (Unique)
«Definitiv kein Wide Left Turn (Glattaler)