Gemeinsam gegen Südanflüge (ZSZ)

Publiziert von VFSNinfo am

Flughafen Bezirksvertreter gehen mit klaren Vorstellungen in die Konferenz zum SIL-Prozess

Der Zürichseeraum darf nicht weiter belastet werden: Mit dieser Parole gehen Vertreter der Bezirke Meilen und Horgen in die Flughafen-Konferenz vom Montag mit Regierungsrätin Rita Fuhrer. 

Martin Steinegger

«Unser klares Ziel ist eine Nord- und Ostausrichtung des Flugbetriebs am Flughafen Kloten», sagt Kurt Haenggi, Gemeindepräsident von Uetikon. Haenggi ist einer von vier Vertretern aus den Bezirken Meilen und Horgen, die sich am kommenden Montag mit der Zürcher Regierungsrätin Rita Fuhrer treffen werden. Neben Haenggi nehmen Ernst Stocker (Stadtpräsident Wädenswil), Otto Ritter (Gemeindepräsident Hütten) und Max Baumgartner (Gemeindepräsident Küsnacht) teil. Doch auch die anderen vom Fluglärm betroffenen Kantonsbezirke sind mit ihren Repräsentanten beteiligt.

Die Konferenz will ermöglichen, dass sich die Regionen mit ihren jeweiligen Positionen in die Erarbeitung des Sachplans Infrastruktur (SIL) für den Flughafen Kloten einbringen können. Der SIL ist das zentrale Planungs- und Koordinationsinstrument des Bundes für den Infrastrukturbereich der Zivilluftfahrt und gilt als wichtiges Instrument der Luftfahrtpolitik. Im Rahmen des SILProzesses wurden für den Flughafen Kloten bisher nicht weniger als 19 Betriebsvarianten erarbeitet. Für die Vertreter aus den Bezirken Horgen und Meilen kommen längerfristig jedoch nur zwei Varianten in Frage – und zwar jene, bei denen der Flughafen in erster Linie aus Norden und Osten angeflogen wird. In diesem Punkt herrscht links und rechts des Zürichseeufers völlige Einigkeit.

Den Süden entlasten

«Wir haben uns abgesprochen», sagt Ernst Stocker aus Wädenswil. Die Absprachen hätten im Fluglärmforum Süd stattgefunden, welches die Interessen der von der Südanflugroute betroffenen Gemeinden vertritt. Die Vertreter vom Zürichsee gehen also mit einer klaren Stossrichtung in die Gespräche mit Regierungsrätin Rita Fuhrer. «Ein so dicht besiedeltes Gebiet wie der Zürichseeraum darf nicht als Anflugschneise dienen », betont Ernst Stocker. So herrscht auch Einigkeit darüber, dass der gekröpfte Nordanflug nur als Zwischenlösung akzeptabel ist. Kurt Haenggi fordert weitere Verhandlungen mit Deutschland bezüglich des Nordanfluges sowie eine Verlängerung der Piste 28, um Starts und Landungen aus Osten intensivieren zu können.

Für die weiteren Verhandlungen mit Deutschland hat Ernst Stocker dann auch bereits ein Argument auf Lager: «In unseren Gemeinden leben mittlerweile wohl mehr deutsche Staatsbürger als in den vom Nordanflug betroffenen Regionen Süddeutschlands.» Die Frage, wer denn nun wo unter der stärksten Lärmbelastung leide, müsse unter diesem Gesichtspunkt neu beurteilt werden.

ZSZ, 01.06.2007, Seite 2