Kommission: Fuhrers Fluglärmindex «unausgereift» (20min)

Publiziert von VFSNinfo am
Die Zürcher Verkehrskommission will die Volksinitiative «Für eine realistische Flughafenpolitik» mit einem Gegenvorschlag bodigen. Auch den von der Zürcher Regierung vorgeschlagenen Fluglärmindex lehnt sie ab.

Der ZFI sei zwar ein interessantes Lärmbekämpfungsinstrument, sagte KEVU-Präsidentin Sabine Ziegler am Mittwoch auf Anfrage. Er sei aber noch nicht ausgereift. Zudem sei er für die Öffentlichkeit verwirrend sowie zu wenig verständlich und verbindlich. Laut Ziegler ist es sinnvoll, dass über zwei vergleichbare Vorlagen abgestimmt wird.

Die Mehrheit der KEVU-Kommission schlägt deshalb als Gegenvorschlag vor, dass die Regierung die An- und Abflüge am Flughafen Zürich auf 320 000 pro Jahr beschränkt. Zudem soll eine Nachtflugsperre von sieben Stunden eingehalten werden, wie es in der Mitteilung vom Mittwoch weiter heisst. Die Nachtruhe beinhaltet auch den Verspätungsabbau.

Zwei Minderheitsanträge

Dazu kommen noch zwei Minderheitsanträge: SP und Grüne fordern in ihrem Antrag ebenfalls eine Plafonierung auf 320 000 Flugbewegungen. Die Nachtflugsperre soll jedoch acht Stunden betragen.

FDP und SVP wollen eine Nachtflugsperre von sieben Stunden -ohne Verspätungsabbau. Bei Erreichen von 320 000 Flugbewegungen müsste das Stimmvolk einer Weiterentwicklung zustimmen. Zudem sieht ihr Antrag die Aufnahme des ZFI vor. Weiter soll die Regierung dem Kantonsrat jährlich einen Bericht über die Entwicklung des ZFI liefern.

Die Volksinitiative «Für eine realistische Flughafenpolitik», fordert neun Stunden Nachtruhe und eine Beschränkung der Flüge auf 250 000. Dieses Begehren wird von einer Mehrheit der KEVU- Kommission abgelehnt.

ZFI als Gegenvorschlag entwickelt

Die Zürcher Regierung hatte als Gegenvorschlag zur Volksinitiative den ZFI entwickelt. Der ZFI will nicht die Flugbewegungen, sondern die Zahl der vom Fluglärm betroffenen Menschen beschränken. Maximal 47 000 Personen sollen mit Lärm belästigt werden.

Anfang November unterstützte der Kantonsrat zudem vorläufig eine Behördeninitiative von 69 Gemeinden. Diese will höchstens 320 000 An- und Abflüge pro Jahr zulassen. Zudem soll eine Nachtruhe von acht Stunden verankert werden.

Heute existiert eine Sperrzeit von sechs Stunden. Pro Jahr gibt es rund 270 000 Flugbewegungen. Die Beratung über die Volksinitiative im Kantonsrat soll im ersten Quartal 2007 stattfinden.

06.12.2006, 20minuten