Gegen den Zürcher Fluglärm-Index (TA)

Publiziert von VFSNinfo am
Zürich.  – Die Sektion Dübendorf und Oberes Glattal des Hauseigentümerverbands hält nichts vom Zürcher Fluglärm-Index (ZFI), den Regierungsrätin Rita Fuhrer (SVP) als Alternative zur Plafonierungsinitiative vorschlägt. Der ZFI gebe vor, die Bevölkerung zu schützen, was aber nicht zutreffe, so Jörg Gossweiler, Präsident der Sektion gestern Donnerstag an einer Medienkonferenz. Zu diesem Schluss kommt er auf Grund einer Analyse, welche die Sektion für einen vierstelligen Betrag in Auftrag gegeben hat. Verfasser der Arbeit ist Thomas Morf, Präsident des Vereins «Flugschneise Süd – Nein» und vehementer Befürworter einer Plafonierung und einer Nachtruhe von 9 Stunden. Der gelernte Vermessungsingenieur und Geschäftsführer einer Managementfirma betonte vor den Medien, dass es sich bei der Untersuchung nicht um eine Studie «mit wissenschaftlichem Anspruch » handle, sondern um eine Analyse des ZFI anhand der vorhandenen Infos.

Laut Morf profitiert die Bevölkerung bei der Anwendung des ZFI nicht, wenn infolge verbesserter Technik leisere Flugzeuge über die Gebiete fliegen und dadurch die Lärmbelastung abnähme. «Sinkt der Dauerschallpegel um 3 Dezibel, ermöglicht dies doppelt so viele Flugbewegungen – ohne dass der Regierungsrat etwas unternehmen muss.» Morf kritisiert weiter, dass die verwendete Methode in Gebieten mit sehr viel Fluglärm signifikant weniger Menschen als stark betroffen ausweist als etwa Berechnungen des Lärmforschers Carl Oliva. Ausserdem entsprächen die Annahmen zu Aufwachreaktionen mitnichten jenen von ETH-Studien. Die Hauseigentümer-Verbandssektion mit ihren rund 3000 Mitgliedern, denen durch den Fluglärm Wertverluste ihrer Liegenschaften drohen, hofft laut Präsident Gossweiler, dass der Kantonsrat den ZFI als untauglich beurteilen wird. Die vorberatende Kommission brütet zurzeit über der Plafonierungsinitiative.

TA, 29.09.2006, Seite 16