Rita Fuhrer im leeren Saal (AVU)

Publiziert von VFSNinfo am

Pfäffikon Informationsveranstaltung zum Zürcher Fluglärminde

Regierungsrätin Rita Fuhrer erklärte am Dienstagabend in Pfäffikon den Zürcher Fluglärmindex. Sie tat es in einem fast leeren Saal.

Der Fluglärm gilt als Reizthema. Und Regierungsrätin Rita Fuhrer bestreitet in ihrer Wohngemeinde Pfäffikon normalerweise Heimspiele. Deshalb war der Saal des Hotels Bahnhof für die Informationsveranstaltung der Zürcher Volkswirtschaftsdirektion über den Zürcher Fluglärmindex (ZFI) ausgewählt worden. 200 Personen hätten an den weiss gedeckten Tischreihen Platz gehabt.
 
Kurz nach halb acht war die Bedienung hinter dem Getränketisch startbereit. Aber es tat sich nichts. Drei Sicherheitsbeamte, deren Gesichter man inzwischen aus den Medien kennt, hatten das Haus vom Keller bis zur Decke untersucht und die Situation für ungefährlich gehalten, und zwar trotz des Haschischrauchs, der durch das Treppenhaus wehte. Auf der Bühne hiess eine Power-Point-Präsentation, von einem Mitarbeiter der Volkswirtschaftsdirektion bedient, das Publikum herzlich willkommen. Um sieben vor acht fuhr der schwarze Mercedes der Regierungsrätin vor. Daniel Spörri, der Leiter der Fachstelle Flughafen und Luftverkehr, folgte in einem weiteren Wagen.
 
Am Tisch statt auf der Bühne
 
 
Inzwischen hatten sich knapp 20 Personen im Saal eingefunden, die Delegation des Kantons eingeschlossen. Die Regierungsrätin, die in Winterthur bereits Ähnliches erlebt hatte, am Montag in Bülach ihren eigenen Angaben zufolge aber vor mehr Publikum sprach, machte das Beste daraus. Sie begrüsste jeden Anwesenden persönlich und bat alle, an einem mittleren Tisch Platz zu nehmen, denn sie selber wollte auch nicht von der Bühne herunter sprechen. Zum ZO meinte Fuhrer, das Thema Fluglärmindex sei eben kein Problem mehr, deshalb kämen die Leute nicht. 
 
Der ZFI sei ein Grenzwert, genauso wie es für den Feinstaub in der Luft oder das Phosphat im Wasser Grenzwerte gebe, die zu berechnen man am besten den Wissenschaftern überlasse, begann Fuhrer. Der ZFI werde aus den Eckwerten Anzahl Flugbewegungen, Zahl der betroffenen Bevölkerung und Mix der in Kloten landenden und startenden Flugzeuge errechnet. Fuhrer hielt im Pfäffiker «Bahnhof»-Saal, wie zu erwarten war, dasselbe Referat, das sie am 6. September in Maur gehalten hatte und über das der ZO ausführlich berichtete. Im Publikum sassen drei oder vier Personen, die bereits an anderen ZFI-Veranstaltungen teilgenommen hatten und mit der Regierungsrätin über die Interpretation einer Grafik diskutierten. Mit der heutigen, gegenüber dem Jahr 2000 höheren Bevölkerungsdichte könne man nicht wie vorgesehen 325 000 Flugbewegungen pro Jahr fliegen, meinte jemand. Der Flottenmix habe zu viel Gewicht erhalten, jemand anderes. Eine Plafonierung auf 250 000 Flugbewegungen bringe der Bevölkerung weniger als der ZFI, war Fuhrers entschiedene Meinung. Sie wurde ebenso entschieden nicht von allen im Saal geteilt. 

Identischer Fragenkatalog 
 
Ein Teilnehmer konfrontierte die Regierungsrätin mit einem Katalog von kritischen Fragen, den sie - identisch - schon an anderen Abenden gehört und beantwortet hatte. Sie stellte dies fest und antwortete auch diesmal wieder. Als sich die Einwender aber zu wiederholen begannen, beendete sie den Abend. (gl)

AVU, 14.09.06




Kommentar VFSN:
Zum ZO meinte Fuhrer, das Thema Fluglärmindex sei eben kein Problem mehr, deshalb kämen die Leute nicht.
Für uns ist der ZFI nach wie vor ein Problem. Zeigen wir es an den nächsten zwei Veranstaltungen im Süden - in gelb!