Die Einschätzung der Regierung:
- die Fluglärmverteilung von 2004 sei für die Betroffenen akzeptabel gewesen
- sogar ein Verkehrswachstum von ca. 25% gegenüber heute überschreite die Grenze des Zumutbaren noch lange nicht und
- die Folgen der einseitigen Deutschen Verordnung von 2003 (Südanflüge, neue Ostanflüge und Nordstarts) seien von den Betroffenen problemlos verkraftet worden
verharmlost die Fluglärmproblematik. Die Feststellung, der ZFI, also die Fluglärmbelastung, könne noch wesentlich gesteigert werden, bevor der Regierungsrat Massnahmen seitens Unique veranlassen müsse, ist gegenüber den Dutzenden von Gemeinden mit Hunderttausenden von EinwohnerInnen, die auf wirksame Massnahmen warten, geradezu zynisch.
Diese Haltung setzt aber auch ein gefährliches Signal an Deutschland. Da der Index selbst bei Wiedereinsetzen des Verkehrswachstums (die Bewegungszahlen sind seit 6 Jahren kontinuierich rückläufig!) noch bei weitem nicht die kritische
Grenze erreicht, ist sie eine Einladung an Deutschland, an seinen einseitigen Massnahmen festzuhalten oder sie noch zu verschärfen. Die Zürcher Regierung hält deren Folgen ja für durchaus akzeptabel.
Das Initiativkomitee verlangt eine Flughafenpolitik, die sich von unrealistischen Wachstumsplänen von Unique verabschiedet und rasch wirksame Massnahmen zugunsten der Bevölkerung bringt. Dazu gehören die Verlängerung der Nachtruhe auf 9 Stunden und die Beschränkung des Luftverkehrs auf das heute nur noch knapp überschrittene Niveau von ca. 250\'000 Bewegungen. Beides ist nur mit einer Annahme unserer Initiative gewährleistet.
Initiativkomitee für eine realistische Flughafenpolitik, 24.08.06
siehe auch:
Aus AsbP wird ZFI – eine Pionierleistung in der Fluglärmproblematik (Medienmitteilung VFSN)
«Der Richtwert ist nicht greifbar» (Leserbriefe TA)
Rita Fuhrers «Verwirrformel» (Leserbriefe TA)
Gegenvorschlag des Regierungsrates zur Plafonierungsinitiative (Medienmitteilung des Regierungsrates)
Skepsis gegenüber Fluglärm-Index überwiegt (NZZ)
Regierung setzt auf Fluglärm-Index (TA)
Ein Beispiel nicht zu übertreffender Transparenz (Bild des Monats: August 2006)
Weshalb der Index ist, wie er ist (TA)
«Lex Bäumle» zeigte Wirkung (ZOL)
Zürcher Fluglärm-Index als Gegenvorschlag ungeeignet (Fluglärmforum Süd)
«Die Probleme sind nicht gelöst» (Sonntagszeitung)
Die Alternative zur Verwirrformel: Flughafeninitiative JA