Ein neuer Platz für das Mahnmal (ZSZ)

Publiziert von VFSNinfo am

Bis Ende Januar steht das Kunstwerk gegen Fluglärm auf dem Sonnenhofplatz

Über 150 Uetiker fanden sich kürzlich auf dem Sonnenhofplatz in Uetikon zusammen, um das von den Künstlern Urs Bärtschi und Alberto Niederer geschaffene Mahnmal gegen die Südanflüge einzuweihen. Es ist jenes Mahnmal, das zuvor bereits an verschiedene von den Südanflügen betroffenen Orten, darunter Schwamendingen und Männedorf, aufgestellt gewesen war. (ZSZ, 29.12.2004)

Die FDP Uetikon hatte die Organisation dieses Anlasses übernommen, unterstützt von den Uetiker Ortsparteien SP, CVP, Grünen und Grünliberalen. Verschiedene Redner äusserten sich aus ihrer eigenen Perspektive, wie sie von den Südanflügen betroffen seien. Urs Bobst aus Wallisellen, Initiant des Mahnmals, schilderte als extrem Betroffener, wie die Flugzeuge bei ihm zu Hause täglich 150 Meter über sein Dach donnern.

Ausdruck von Verzweiflung

Aus den Worten des Künstlers Urs Bärtschi war grosse Verzweiflung und Verbitterung zu spüren. Er wandte sich vor allem scharf gegen Flughafenbetreiber und Behörden und geisselte die Missachtung des Rechts und von Treu und Glauben.
Der Uetiker Gemeindepräsident Kurt Hänggi wies in seiner besonnenen, aber überzeugenden Rede darauf hin, dass bereits 409 Tage lang 250 000 Einwohner im Süden von den Anflügen betroffen seien, dies ohne Grundlage des Raumplanungs- und Umweltrechts. Mit Genugtuung stellte er immerhin fest, dass die Zürcher Regierung, die grosse Mehrheit des Kantonsrates und die politischen Parteien sich inzwischen klar gegen die Südanflüge ausgesprochen hätten. Hänggi zeigte, dass auch die Uetiker Behörden aktiv seien, und betonte, wie wichtig es sei, dass Behörden und Bevölkerung den Druck aufrechterhielten, um alternative Anflugverfahren zu realisieren. Für Kurt Hänggi ist das Mahnmal ein Aufschrei, ein Ausdruck von Verzweiflung und damit ein Zeichen der Solidarität mit allen Betroffenen.

Nicht aus dem Fenster werfen

Lilly Frei, Einwohnerin von Uetikon, schilderte, wie sich die Südanflüge auf ihr Familienleben und ihre Nachbarschaft auswirken. Anhand des Liedes «Der Wecker» von Mani Matter zeigte sie auf, wie ihrer Familie jeden Morgen eine Stunde Schlaf genommen werde. Leider könnten Mütter - wie im Lied - die Flugzeuge nicht einfach aus dem Fenster werfen und ihren Kindern so zum benötigten Schlaf verhelfen.
Zum Abschluss sprach Thomas Morf, Präsident des Vereins Südanflugschneise - Nein (VSFN). Er machte deutlich, dass trotz erreichter Fortschritte und aller bisheriger Willenskundgebungen das Ziel noch lange nicht erreicht sei. Morf wünschte allen Mut, weiter zu kämpfen, keinesfalls resigniert aufzugeben.
Der Organisator, Ruedi Hunziker, Präsident der FDP Uetikon, bedankte sich bei den Rednern und bei allen Anwesenden für das Erscheinen. Alle wurden anschliessend zu heissem Punsch eingeladen, bei dem noch viele Gespräche geführt und Kontakte geknüpft wurden. (fdp)