Sonderbeilage Flughafen Zürich (NZZ)

Publiziert von VFSNinfo am

Hub oder nicht Hub in Zürich? (NZZ)

BAZL-Direktor Raymond Cron zum Luftfahrtbericht des Bundesrates

In seinem Ende Juli vorgelegten Entwurf des Berichts zur Luftfahrtpolitik hält das UVEK fest, die Drehscheibenfunktion des Flughafens Zürich stehe für den Bund nicht im Zentrum. Der Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt, Raymond Cron, erläutert die Aussage im Gespräch. Klar sei, dass es nicht Aufgabe des Bundes sein könne, einen Hub am Leben zu erhalten, wenn die entsprechende Marktnachfrage fehle. (NZZ, 10.9.04)

Sonderbeilage Flughafen Zürich (NZZ)

Auszug:

Der neue Direktor des bei der Abfassung des Berichts federführenden Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL), Raymond Cron, erläutert im Gespräch. Ein Hub sei eigentlich gar nicht primär Sache eines Flughafens, sondern ein mögliches Betriebskonzept von Fluggesellschaften. Und ob dieses zum Erfolg führe, entscheide der Markt. Cron räumt ein, dass das Thema im Luftfahrtbericht reichlich verkürzt dargestellt worden sei. Die entscheidende Frage, die sich dem Bund stelle, laute, was zu geschehen habe, falls der Markt einen Hub nicht alimentiert. Wäre es dann eine Bundesaufgabe, in Zürich Drehscheibenverkehr aufrechtzuerhalten? Hier laute die Antwort Berns klar Nein.

Arbeiten am gekröpften Nordanflug

Grosse Sorgen bereiten dem Flughafen Zürich mit Blick auf die Verspätungsanfälligkeit nach wie vor die Anflugbeschränkungen zu den Tagesrandzeiten und an Wochenenden gemäss der von Deutschland erlassenen Verordnung. Für Cron geht es nach dem Scheitern der Mediation jetzt darum, den SIL-Prozess (Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt) wieder aufzustarten. Selbstverständlich sei, dass dabei das Gespräch mit den deutschen Partnern, und zwar in Berlin, in Stuttgart und in Waldshut, neu gesucht werden müsse; das Departement für Umwelt, Verkehr und Energie (UVEK) und das BAZL seien sich der Verantwortung bewusst, den vorhandenen Spielraum auszuloten.

Parallel seien Alternativen zum heutigen Anflugregime weiterzuverfolgen. Bezüglich des gekröpften Nordanfluges erwartet das BAZL einen Vorschlag des Flughafens Zürich bis Ende Jahr. Einmal mehr zerstreut Cron zu hohe Erwartungen auf der Zeitachse. Fünf bis sieben Jahre seien bis zur Realisierung zu veranschlagen, weil es sich, anders als beim Südanflug, um ein international neues und bisher nicht zertifiziertes Anflugverfahren handle.