Meinungs-Journalismus im Tages Anzeiger in Reinkultur (Leserbriefe)

Publiziert von VFSNinfo am
Die folgenden drei Leserbriefe zur unsäglich einseitigen wie unsachlichen "Berichterstattung" des Tages-Anzeigers zu den Südstarts geradeaus wurden selbstverständlich nicht veröffentlicht. Wir umgehen die Zensur und stellen sie hier in Netz. In einer völlig einseitige Weise und ohne jedes ausgewogene Wenn und Aber zieht Ihre Redaktorin Pia Wertheimer über die klare und nachvollziehbare Sachdarstellung von Regierungsrätin Frau Walker Späh als Repräsentantin unseres ganzen Kantons und dessen Gesamtinteresse her. Sie stellt die Vertretung unseres Kantons als entscheidungsunfähig dar. Sie verlangt vehement die Einführung der Südabflüge, somit ausgerechnet über den dichtes besiedelten Teil des Kantons Zürich, d.h. über das bereits lärmgeplagte Schwamendingen und Dübendorf sowie den ganzen angrenzenden Pfannenstiel. Sie legt sich mit dem abtretenden Chef der Swissair damit ins gleiche Bett, der zu seinem prominent aufgemachten Abschied mit dem Gespenst von Verspätungen für die Verdichtung des Flugplanes wirbt. Dabei werden doch immer weniger Flugbewegungen trotz steigenden Pasagierzahlen auch in Zukunft zu immer weniger Verspätungen führen. Der jährliche Rückgang von Starts und Landungen ist eindrücklich und lässt hoffen, dass eigentlich das Lärm-Problem Flughafen sich in seinen heutigen bestehenden Grenzen lösen sollte.

Der wahre Hintergrund der journalistisch fehlgeleiteten Meinungsmache ist rasch ersichtlich: sowohl die Redaktorin Wertheimer wie auch ihre stets ins gleiche Horn blasende Kollegin Liliane Minor haben sich im Norden des Flughafens häuslich niedergelassen, die erste wohnt in Niederglatt, die andere in Bachenbülach (siehe „local.ch“). Diese beiden Damen bestimmen also mit ihrer rein persönlichen Befindlichkeit die offizielle redaktionelle Meinung des Tages Anzeigers und es verwundert enorm, dass hier die Chefredaktion nicht für mehr Ausgewogenheit und Objektivität sorgt und diesen beiden Damen, die aus purem Eigeninteresse solche Forderungen in der grössten Tageszeitung verbreiten dürfen, nicht mehr auf die Finger schaut. Nicht nur aktuell, sondern schon in der längeren Vergangenheit ist diese Einseitigkeit festzustellen. Eine kritische Nachkontrolle würde auch zeigen, dass die so vermittelte Meinung des Tages Anzeiger je länger je mehr ist: ab mit dem Fluglärm über die Dächer der reichen Säcke im Süden, Verschonung der anderen Himmelsrichtungen und deshalb auch zum Teufel mit den Pistenverlängerungen. Letztere sollen die Kapazität nicht steigern dürfen, der Südablug dann aber schon. Für mich all dies Anlass, das Abonnement Ihrer Zeitung zu überdenken.

Thomas Brender, Ebmatingen

 

Berichte wie derjenige vom 25.1. " Weniger Lärm durch Südstarts" sind eine Zumutung für die Leserschaft.
Da wird doch suggeriert mit Südstarts geradeaus am Mittag werde der Fluglärm verringert und Starts in den später Abendstunden verhindert. Frau Wertheimer möge doch die Flugpläne studieren. Am Nachnittag herrscht dünner Flugbetrieb und damit genügend Zeit zum Abbau von allfälligen Verspätungen des Mittagsbetriebes. Die Verspätungen am Abend sind eine Folge der Flugpläne am Abend.

Harry Hohmeister wird zitiert, aber verschwiegen, dass er als erstes die untaugliche Infrastruktur des Flughafens kritisiert und damit Pistenausbauten favorisiert.
Aber das passt nicht ins Konzept der Journalistin P.W., die seit Monaten bei jeder Gelegenheit Südstarts geradeaus propagiert, und mit den Bürgerorganisationen im Osten des Flughafens enge Kontakte pflegt. Der längst fällige Ausbau des Pistensystemes wird von ihr total ausgeblendet.

Wiederholt wurden dem Sykguide-Chef ganzseitige Platformen im Tagi geboten. In seiner Wohngemeinde im Osten des Flughafen wird ein Pistenausbau vehement bekämpft, und auch Weder ist ein feuriger Verfechter der Südstarts geradeaus. Auf Pistenausbauten angesprochen meint er: diese würde er aus aviatischer Sicht befürworten, nicht aber aus politischer Sicht. Was nichts anderes heisst als dass der Chef der Flugsicherung politisch argumentiert. Das verursacht ein mulmiges Gefühl.

Angesprochen auf die Risiken der Südstarts über das am dichtesten besiedelte Gebiet der Schweiz sagt Weder, bei einem Absturz könne man nie genau sagen wie der Pilot reagiere, wo also der Crash erfolgen würde, aber das sei ohnehin sehr selten. Immerhin ist in Kloten noch gar nie eine Kollision zwischen zwei Maschinen wegen sich kreuzender Flugwege erfolgt, aber wiederholt Abstürze bei Landeanflug und Start.

Von einer unabhängigen Tageszeitung wie dem Tages-Anzeiger sollte man eine objektive Berichterstattung erwarten dürfen, diese aber ist in Belangnen des Flughafens ausgesprochen einseitig.

Yvonne Wewerka, Pfaffhausen.


Gut zu wissen, dass der Chef der Skyguide, Herr Weder, über genügend Standfestigkeit verfügt, sich für den Südstart geradeaus stark zu machen. Letzterer würde dringend benötigt für die Sicherheit, den Verspätungsabbau und somit für die Kapazitätssteigerung. Dass es sich hierbei allerdings nur um eine (rein) politische Angelegenheit handelt, verschweigt Weder geflissentlich.

In einem früheren Interview mit dem Tages-Anzeiger vom letzten Oktober, als es um die gleiche Angelegenheit ging, liess Weder nämlich folgendes verlauten:" Aus aviatischer Sicht würde eine Pistenverlängerung (Piste 28) etwas bringen, nicht aber aus politischer. Die Anliegen und Vorstösse der Skyguide sind also politisch motiviert. Dies ist doch sehr erstaunlich und lässt berechtige Fragen, auch in punkto Sicherheit offen.

Gut zu wissen, dass der Zürcher Regierungsrat diese Sache besonnen und unparteiisch beurteilt.

Ursula Hofstetter, Forch


Leserbriefe zu den Tages-Anzeiger-Artikeln zu den Südstarts geradeaus - vom Tages-Anzeiger nicht veröffentlicht. 08.02.2016