Westpiste als kritische Landebahn (TA)

Publiziert von VFSNinfo am
Von allen praktizierten Anflügen zum Flughafen Zürich sind jene von Osten her auf die Westpiste am wenigsten sicher.

Von Sepp Moser

In der Fluglärm-Diskussion um den Flughafen Zürich vermischen sich immer häufiger die Argumentationsebenen: Man spricht von Sicherheit und meint die Lärmfrage. So sprechen Gegner des Südanfluges vom «Absturzkorridor Süd». Mit der Wirklichkeit hat das nichts zu tun. Wohl hat der Flughafen Zürich, nüchtern betrachtet, ein Sicherheitsproblem. Es liegt aber nicht im Süden, sondern im Osten. Und es hat nichts mit Lärm zu tun, sondern mit widrigen Windverhältnissen und drohenden Landeunfällen. Der Anflug auf die Piste 28 erfolgt in der letzten Phase (ab einer Höhe von 275 Meter über Grund) mit 3,7 Grad und ist bedeutend steiler als normal. Um nicht zu schnell zu werden, müssen die Piloten somit auf minimale Leistung setzen. Das wird in etwas vermindertem Masse auch für künftige Anflüge mit dem Instrumentenlandesystem (ILS) gelten; dann beträgt der Winkel 3,3 Grad. (TA, 11.6.04)

Auszug:

Unique nimmt das Risiko in Kauf

Im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Terminals E (Dock Midfield) fielen Ende 1999 und Anfang 2000 riesige Mengen von Aushub an; es wäre ein leichtes gewesen, damit - nach der Erstellung eines Tunnels für die Glatt - kostengünstig den Graben aufzufüllen. Doch nichts geschah. Flughafendirektor Josef Felder: «Am Flughafen Zürich bestehen verschiedene Risiken betrieblicher Art. Wir haben alle genau geprüft, und der Verwaltungsrat hat entschieden, das Risiko des Glatt-Grabens zu tragen.» Zusätzlich sei, so Felder weiter, zu berücksichtigen, dass eine Aufschüttung bestimmt politischer Opposition begegnet wäre, zumal auch die Renaturierung des betroffenen Flusslaufes im Gespräch sei.