Deutlich höhere Lärmgebühren für den Flughafen Zürich (ZOL)

Publiziert von VFSNinfo am
Die Flughafen Zürich AG hat beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) ein überarbeitetes Lärmgebührenmodell eingereicht. Neu sollen 75 Prozent der Flugbewegungen mit einer Lärmgebühr belastet werden. Heute sind es lediglich 10 Prozent.

Die Lärmgebühren für Flugbewegungen am Flughafen Zürich sollen massiv erhöht werden. Zusätzlich zu den eigentlichen Gebühren sollen Gebührenzuschläge in den Tagesrandstunden von 6 bis 7 Uhr und von 21 bis 22 Uhr erhoben werden, wie die Flughafen Zürich AG am Mittwoch mitteilte. Die vorgesehenen Tagesrandstundenzuschläge betragen je nach Flugzeugtyp zwischen 40 Franken für die lärmgünstigste Klasse 5 und 1500 Franken für die lauteste Klasse 1.

In der Nacht sind zusätzlich zu den Lärmgebühren Zuschläge vorgesehen, die sich pro halbe Stunde verdoppeln. Für Flugzeuge, die mit einer Ausnahmebewilligung in der Nachtsperrzeit von 23.30 bis 6 Uhr starten oder landen, erhöht sich dieser Zuschlag und variiert je nach Flugzeugtyp zwischen 1500 Franken und 18\'000 Franken.

Revision in zwei Schritten

Gemäss einem Entscheid des Bundesgerichts müssen die überarbeiteten Lärmgebühren auf den Sommerfahrplan Ende März 2013 eingeführt werden. Das BAZ prüfe nun zunächst den von der Flughafenbetreiberin eingereichten Vorschlag für das überarbeitete Lärmgebührenmodell, heisst es in der Mitteilung. Im Frühling 2012 ist eine Konsultation bei den beteiligten Partnern vorgesehen.

Die Flughafenbetreiberin hatte im September des vergangenen Jahres die Absicht angekündigt, die Revision des Lärmgebührenmodells in zwei Schritten zu vollziehen. In einer ersten Phase wurden die Lärmgebühren in den Lärmklasse 1 und 2 auf Ende März dieses Jahres verdoppelt.

In einer zweiten Phase wurde die Einteilung der Flugzeugtypen in fünf Lärmklassen komplett überarbeitet. Aufgrund des technischen Fortschritts und der Modernisierung der in Zürich verkehrenden Flugzeugflotten hatte das bestehende Lärmgebührenmodell kaum mehr einen Lenkungscharakter.

ZOL, 28.09.2011