Südanflug: Abstriche an der Sicherheit? (SG Tagblatt)

Publiziert von VFSNinfo am

Die Stadt Zürich weigert sich, ein Hindernis beim Südanflug auf Kloten mit einem Licht zu markieren. Das sei vorderhand nicht nötig, heisst es aus Bern, entgegen früherer Darstellung.

Von Stefan Hotz/Zürich

Unter Androhung von Haft oder Busse forderte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) im Februar den Zürcher Stadtrat auf, den Loorenkopfturm zu «befeuern» - was nicht bedeutet, ihn abzufackeln, sondern an seiner Spitze ein rotes Markierungslicht anzubringen. Der 35 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Adlisberg liegt im Bereich der umstrittenen Südanflüge. Der Stadtrat reichte im März gegen die Verfügung des Bazl Rekurs ein. (St. Galler Tagblatt, 14.4.04)

 

Auszug:

Zeitlich höchst dringend schien, jedenfalls bisher, die Installation des Lichts, weil Deutschland Ende Monat die Ausnahmeregeln verschärft, die während seiner Sperrzeiten den Anflug aus Norden dennoch erlauben. Das erfordert ab 30. April Instrumentenlandungen aus Süden, was am Widerstand von Zürich zu scheitern drohte. Es hätte erneut eine Situation entstehen können, welche die Verkehrsminister von Deutschland und der Schweiz 2003 im letzten Moment vermieden, indem sie sich auf die schrittweise Einführung des ILS bis nächsten Herbst einigten.

Am Gründonnerstag fällte die Rekurskommission (Reko Uvek) einen Vorentscheid. Sie stellte die aufschiebende Wirkung, die das Bazl entzogen hatte, wieder her, allerdings befristet bis Ende August. Bis dahin ist Zürich «im Sinne einer vorsorglichen Massnahme» verpflichtet, den Aussichtsturm Loorenkopf zu befeuern.