Rezepte zur Senkung des ZFI (NZZ)

Publiziert von VFSNinfo am
Schneiser wollen weniger Umsteiger und neue Anflugverfahren

ark. · Der Zürcher Fluglärmindex (ZFI) ist bekanntlich innert kürzester Zeit zum ernstzunehmenden Faktor in der Flughafenpolitik avanciert.   Die Messgrösse für die Zahl der stark vom Lärm belästigten Personen hat schon im vergangenen Jahr die ihr gesetzte Obergrenze von 47 000 Personen überschritten (NZZ 6. 11. 09). Auf der gesetzlich verordneten Suche nach Massnahmen zur Senkung wirkten die Zürcher Regierung und die übrigen Beteiligten bisher reichlich ratlos.

Nun haben am Freitag der Verein Flugschneise Süd - Nein (VFSN) und die ebenfalls im Süden beheimatete Stiftung gegen den Fluglärm die Ergebnisse ihrer Rezeptsuche zur Index-Senkung vorgestellt. Zunächst kritisierten VFSN-Präsident Thomas Morf und Stiftungsrat Heiner Graafhuis, dass die Überkapazitäten am Flughafen und ein ratloser Regierungsrat die Zukunft der Region behinderten. Anders als von den beiden Institutionen immer wieder postuliert werde, gebe es keinen   Bundesauftrag für den Betrieb einer europäischen Drehscheibe in Zürich, sagte Morf und unterlegte seine Aussagen mit Zitaten aus dem vielseitig interpretierbaren Luftfahrtpolitischen Bericht des Bundes.

Morf forderte, dass die stetig steigende Zahl der Umsteigepassagiere in Zürich - sie wird heuer bei gut einem Drittel am Gesamtvolumen liegen - reduziert werden müsse. Die Umsteiger dienten lediglich den Flug- und den Flughafengesellschaften, nicht aber dem Wohlergehen der ganzen Region.

Im Weiteren forderte er die sofortige Anwendung von modernen satelliten- und computergestützten Anflugverfahren. Mit dem Continuous Descent Approach und der Präzisions-Navigations-Methode RNP könnten die Lärmbelastung und somit der ZFI klar gesenkt werden, sagte Morf. Er verstehe nicht, warum die Methoden weltweit eingeführt seien, nicht aber in der Schweiz.

NZZ, 21.11.2009


siehe auch:
Massnahmen für nachhaltigen ZFI (VFSN)
Südschneiser: Lösungen liegen bereit (ZOL)