Finanzkrise schlimmer als 9/11 (20min)

Publiziert von VFSNinfo am
Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise beschert den Fluggesellschaften dramatischere Einbrüche als die Terroranschläge vom 11. September. In diesem Jahr sollen deutlich weniger Passagiere fliegen.

Insgesamt ist 2009 mit einem Rückgang des Passagieraufkommens um 5,7 Prozent und des Frachtverkehrs um 13 Prozent zu rechnen, wie die Internationale Flug-Transport-Vereinigung (IATA) am Dienstag in Genf prognostizierte. Dies bedeutet Verluste von 4,7 Milliarden Dollar (rund 3,5 Milliarden Euro) und einen Einkommensrückgang um zwölf Prozent. Nach dem 11. September 2001 sanken die Einnahmen nur um sieben Prozent.

Günstiger Treibstoff hilft

Dabei wirkt es sich der IATA zufolge noch günstig aus, dass die Treibstoffpreise in jüngster Zeit wieder gefallen sind. Teurer Sprit in Kombination mit dem Beginn der Finanzkrise haben vor allem im vierten Quartal 2008 zu Einbrüchen geführt.

Der Luftverkehrsverband rechnet deshalb die erwarteten Verluste im Gesamtjahr 2008 auf 8,5 Milliarden Dollar hoch. Im vergangenen Dezember waren noch 5,0 Milliarden Dollar genannt worden. Ebenso waren die veranschlagten Verluste für 2009 im Dezember nur etwa halb so hoch ausgefallen wie jetzt.

Blaues Auge für die USA

«Der Zustand der Luftfahrtindustrie ist trostlos», resümierte IATA-Chef Giovanni Bisignani, dessen Verband 230 Fluggesellschaften weltweit vertritt. Am härtesten wird demnach der asiatische Raum betroffen sein. Dieser wurde schon 2003 schwer in Mitleidenschaft gezogen, als das Passagieraufkommen wegen der Lungenkrankheit SARS stark zurückging.

Die USA dürften indessen mit einem blauen Auge davonkommen, weil der erwartete Nachfragerückgang um 7,5 Prozent von einer gleich hohen Kürzung der Kapazitäten ausgeglichen wird. Und wegen des gesunkenen Treibstoffpreises kann sogar noch mit einem Gewinn von etwa 300 Millionen Dollar gerechnet werden.Quelle: AP

20min, 24.03.2009




Kommentar VFSN:
Wieso bezeichnet man ausgerechnet eine Branche die pro Jahr 8,5 Milliarden Dollar Verlust einfährt als "Jobmotor"?