Absurde Argumente für den Südanflug (Leserbriefe NZZ)

Publiziert von VFSNinfo am
Walter Kubli-Steiner macht in seinem Leserbrief zur «Verteidigung des Südanflugs» (NZZ 17.01.2008, siehe unten) einige irreführende Aussagen. Warum nicht einfach bei den Fakten bleiben?    Am Dienstagmorgen, 22. Januar, standen vier Anflügen aus südlicher Destination deren drei aus dem Norden gegenüber. Die überwiegende Anzahl der Anflüge während der Sperrzeit kommt somit nicht aus Süden, es ist nur rund ein Viertel. Warum für Flüge aus Asien (Osten) Südanflüge der «idealste Pfad» sein sollen, ist wohl nicht nur mir ein Rätsel. Da der Endanflugpunkt im Süden nur via Norden angeflogen werden kann, laufen die Argumente von Herrn Kubli-Steiner sowieso ins Leere. Alle Südanflüge werden via Norden vorbei am Flughafen - also nicht direkt - nach Rapperswil geführt. Am unsinnigsten ist es aber, von Süden kommend über den Süden zu landen, auch wenn es sich paradox anhört. Denn ein Passagierjet schafft es nach einem Alpenüberflug nicht, rechtzeitig tief genug zu sinken, um direkt via Südanflug zu landen. Ein Südanflug aus einer Destination im Süden sieht dann in der Regel wie folgt aus: Er überfliegt nach der Alpenüberquerung den Süden zum ersten Mal, um vor der deutschen Grenze zu wenden, überfliegt auf dem Weg nach Rapperswil den Süden zum zweiten Mal und nach einer erneuten 180-Grad-Kehre beim Endanflug zum dritten Mal. Einmal mehr werden absurde Argumente vorgeschoben, um die Südanflüge zu rechtfertigen.
Karsten Rohweder (Egg ZH)

NZZ, 19.02.2008

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Verteidigung des Südanflugs

Der Leserbrief mit dem Titel «Unsinniger Südanflug» von Flugkapitän Fabio Schulthess
Unsinniger Südanflug bedarf einer Entgegnung.Eines ist sicher: Mit seinem A340 wird er nie und nimmer während der morgendlichen deutschen Sperrzeit von Norden her kommend den Südanflug auf den Flughafen Zürich praktizieren müssen. Wenn dieser Herr mit den hiesigen Verhältnissen offensichtlich nicht mehr so vertraut ist, so wäre es ihm doch ein Leichtes gewesen, herauszufinden, dass die überwiegende Zahl aller morgendlichen Südanflüge aus östlich und südlich gelegenen Abflugorten (Asien) kommt. Genau für diese Anflüge ist der Südanflug ökonomisch, ökologisch und flugtechnisch der idealste Pfad. Und genau diese Maschinen steuern beim Zurückrollen grossmehrheitlich das Dock Midfield an, stören also den Verkehr auf der Piste 28 in keiner Weise mehr.
Bei so vielen Ungenauigkeiten überrascht es auch nicht mehr, wenn Moritz Leuenberger in die Mangel genommen wird, wäre dieser doch höchstens als einstmaliger Zürcher Regierungsrat in die Verantwortung zu nehmen und nicht als jetziger Bundesrat. Tröstlich zu wissen, dass der Leserbriefschreiber trotz seinem «tiefen Einblick in die Verkehrspolitik von Deutschland und der Schweiz» auch keine Lösungsvorschläge anbieten kann. Ich immerhin kann ihm aber etwas anbieten, was der Ökologie und der Ökonomie sofort helfen würde: Wohn- und Arbeitsort in eine vernünftige Relation zu bringen.
Walter Kubli-Steiner (Niederweningen)

NZZ, 17.01.2008


siehe auch:
Unsinniger Südanflug (Leserbrief NZZ)



Alle Südanflüge kommen aus dem Norden... (Flugspuren vom 18.08.2007):